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Heute Machtpoker im Altdorfer Gemeinderat Wahl des 2. und (auch?) 3. Bürgermeisters

aa auszug zur altdorfer wiesl

Beim Auszug zur Altdorfer Wiesn war Georg Wild an der Seite des neuen 1. Bürger- meisters Helmut Maier. Links Marktrat Willi Gürtner und Vize-Landrat Peter Dreier:

Die Wahl des 1. Bürgermeisters ist bereits am 29. Juli gelaufen, doch jetzt steht dem 25-köpfigen Marktrat heute, Dienstagabend (19 Uhr), in öffentlicher Sitzung die Kampf-Abstimmung über den neuen 2. Bürgermeister ins Haus. Auf den ersten Blick ist das eigentlich eine recht klare Angelegenheit.

aa zitzelsberger renateRenate Zitzelsberger, hier im Gespräch mit einer Altdorferin bei Maiers Wahlkampf- finale, soll und will neue 2. Bürgermeisterin werden.

Die CSU hat mit dem 1. Bürgermeister zwölf Stimmen, die SPD hat acht, die Freien Wähler drei und die BUL zwei Stimmen. Falls die CSU geschlossen bei der geheimen Wahl abstimmt,  braucht sie nur eine einzige Stimme aus einem anderen Lager. Es gilt als ausgemacht, dass für die CSU-Fraktion Renate Zitzelsberger, die auch Kreisrätin ist, ins Rennen geschickt wird. ´Für die SPD wird wohl auf jeden Fall Georg Wild für den Posten des 2. Bürgermeisters antreten.

Er ist seit 2008 3. Bürgermeister.  Das käme auch einer kleinen finanziellen Beförderung gleich. Doch darum geht es gar nicht so sehr. Als erster Vertreter des 1. Bürgermeisters kann man natürlich weitaus öfter wichtige und öffentlichkeitswirksame Aufgaben übernehmen, den Rathauschef im Urlaub und bei Krankheit vertreten. Helmut Maier und Georg Wild, beide 47 jahre jung, wären für Altdorf ein attraktives Gespann. Sie würden quasi eine Art große Koalition repräsentieren. Das Regieren wäre wohl einfacher.

Doch da spielen auch parteitaktische Aspekte eine große, wenn icht gar eine größere Rolle. Die CSU-Räte wollen den Posten des 2. Bürgemeisters - wie bisher - für die restlichen 21 Monate der laufenden Stadtratsperiode aus ihren Reihen besetzen. Renate Zitzelsberger könnte wiederum (aus Dankarkeit) dann 2014 dem 1. Bürgemeister Helmut Maier die Kandidatur für den Kreistag überlassen. 

Georg Wild macht für den Fall seiner Wahl zum 2. Bürgermeister den Posten des 3. Bürgemeisters frei. Das könnte dann ein Vertreter der drittgrößten Fraktion (Freie Wähler) werden. Rein rechnerisch ist das durchaus möglich, vorausgesetzt, alle Fraktionen geben ihre Stimmen entsprechend geschlossen bei den jeweils geheimen Wahlgängen ab.

Georg Wild braucht alle drei Stimmen der "Freien" und beide BUL-Stimmen für eine 13:12 Mehrheit. Die CSU benötigt für ihre Kandidatin nur jeweils eine Stimme aus einem anderen Lager.

Angesichts der Jahrhundertaufgabe Geothermie (Projekt um die 60 Mio. Euro) ist es vielleicht angebracht, auch bei der Wahl des 2. und womöglich auch des 3. Bürgermeisters auf eine möglichst breite Mehrheit zu setzen. Der Bürgermeisterwahlkampf wurde von allen Seiten als fair bewertet. Es gab keine direkten Verletzungen. Entgleisungen wie durch Sebastian Schwarz bei der Podiumsdiskussion im Bürgersaal waren die absolute Ausnahme. Das unter dem Tisch von einzelnen Heißspornen auch ein wenig unter die Gürtellinie getreten wurde, liegt in der Natur von Wahlkämpfen. Auf der "Altdorfer "Wiesn" war 3. Bürgermeister Georg Wild öfters als Aushiflskraft beim Steckerlfischstand an der Seite seiner Tochter Kathi (studiert Flughafenmanagement) zu sehen. Keine schlechte Variante, um die Wahlniederlage vom 29. Juli zu verarbeiten. "Georg, laß den Kopf nicht hängen, mach weiter", ermunterten ihn schulterklopfend seine Anhänger, Immerhin haben ihm weit über 2.000 Altdorfer (39.9 %) ihre Stimme gegeben.   

Die Frage ist auch, was macht Studiendirektor Georg Wild, wenn er nicht 2. Bürgemeister wird? Bleibt er lokalpolitisch tätig? Versucht er sich auf höherer Ebene  mit einer Kandidatur zum Landtag 2013 oder zum Landrat 2014? Oder konzentriert er sich auf seine schulische Karriere? Bei der nächsten Beförderung zum Oberstudiendirektor erreicht er die Gehaltstufe eines 1. Bürgermeisters. Die SPD hat landkreisweit nicht viele politiische Talente vom Format eines Georg Wild.  In der Landshuter SPD wäre Wild ein "Star" mit vielen Karriere-Chancen bis hin zum OB-Kandidaten 2016. /hs    

 

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