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Burgaufzug: "Die unendliche Geschichte ..." Shuttle-Busse bringen sogar satte Gewinne

leserbriefeDie unendliche Geschichte vom Landshuter Burgaufzug... dürfte am Sonntag hoffentlich zu Ende gehen. Spätestens am 14. Oktober werden die Landshuter Bürger und Bür- gerinnen ihrem OB und den in dieser Frage zum Teil zerstrittenen Stadträten eine Lektion erteilen. Landshut braucht vieles, nur keinen Burgaufzug!

Der vom Verkehrsverein und der Verwaltung favorisierte Schrägaufzug war die schlechteste aller denkbaren Varianten. Das einzigartige und seit Jahrhunderten bestehende Ensemble von Burg Trausnitz, Burgberg, Dreifaltigkeitsplatz und St. Martin wäre dauerhaft zerstört worden. Und wofür? Für mehr Tourismus? Für mehr Schulden? Für mehr Events? Für mehr Verkehr am Dreifaltigkeitsplatz?

Das hat die 800 Jahre alte, ehrwürdige und noch immer wunderbare Stadt Landshut nicht verdient! Dabei ist es ohne jeden baulichen Aufwand möglich, die Burg Trausnitz sehr kostengünstig und bequem mit einem modernen Shuttle-Bus zu erreichen. Diese Idee der Bürgerinitiative „Schützt den Burgberg" und des Vereins „Die Förderer" ist auch unter Kostengesichtspunkten die beste aller Lösungen.

Die nachstehende Ausarbeitung zeigt, dass die „prognostizierten 90.000 bis 100.000 potentiellen Fahrgäste", die einen Aufzug benutzen würden, mit dem Shuttle-Bus viel rascher, bequemer und billiger direkt vor die Burg kommen.
Grundlage der folgenden Kostenanalyse sind die Seiten 3 und 4 der Technischen Machbarkeitsstudie vom 30.11.2011. Diese wurde erstellt von Herrn Johannes Doll, Leiter des Baureferates der Stadt Landshut.

Ein sparsamer und umweltfreundlicher Kleinbus transportiert bis zu 24 Personen in 10 Minuten vom Dreifaltigkeitsplatz direkt zum Burginnenhof (über die Alte Bergstraße/Am Graben/Kalcherstraße/Edmund-Jörg-Straße und zurück über Klöpflgraben/Grieserwiese zum Dreifaltigkeitsplatz).
Dabei wurden folgende Abfahrtszeiten zugrunde gelegt:
Abfahrtszeiten Montag - Sonntag: stündlich von 09.00 bis 19.00 Uhr - zusätzlich Freitag - Sonntag: halbstündlich von 11.00 bis 16.00 Uhr
An normalen Wochentagen können mit 11 Einzelfahrten 264 Personen auf die Burg befördert werden, an Freitagen, Sonn- und Feiertagen mit 16 Fahrten 384 Personen. Theoretisch beträgt die maximale jährliche Beförderungskazität rd. 116.000 Personen (bei Einsatz des Shuttle-Bus an 365 Tagen im Jahr).

Bei Bedarf (wie z.B. größeren Veranstaltungen) lassen sich problemlos weitere Shuttle-Busse einsetzen. Dadurch ist gewährleistet, dass in kürzester Zeit auch eine weit höhere Zahl an Besuchern auf die Burg gefahren werden kann. Bei einem mittleren Fahrpreis von € 3,00 pro Person für Hin- und Rückfahrt würde die Stadt (oder ein externer Busunternehmer als Vertragspartner der Landshuter Stadtwerke) Erlöse in Höhe von € 348.000 erzielen. Dem stehen jährliche Betriebs- und Personalkosten von € 70.000 und Abschreibungen von € 20.000 gegenüber, somit Gesamtkosten in Höhe von € 90.000.
Bei 116.000 Fahrgästen würde der jährliche Überschuss somit € 258.000 betragen. Falls die Zahl der Fahrgäste um 50 % auf 58.000 Personen zurückgehen sollte, würde immer noch ein beachtlicher Überschuss von € 84.000 anfallen. Sogar bei einem weiteren Rückgang der Fahrgäste auf 25 % oder nur 29.000 Personen wäre noch mit einem Erlös von € 87.000 eine nahezu 100 %-ige Kostendeckung zu erzielen (bei Gesamtkosten von € 90.000).

Abschließend noch ein interessanter Vergleich mit der fast 300.000 Einwohner zählenden steiermärkischen Landeshauptstadt Graz: hier gibt es seit vielen Jahren sogar 2 Aufzugsysteme auf den 114 m hohen Schlossberg, der mitten in der Altstadt liegt. 2011 haben über 810.000 (!) Personen diese beiden Aufzüge benutzt, die Stadt Graz kam aber bei dem für € 2,5 Mio. modernisierten Schrägaufzug lediglich auf eine Kostendeckung von 33 %.

Der unterirdische Senkrechtrechtaufzug hat mit € 4,1 Mio. zwar wesentlich mehr gekostet, doch erreicht dieser wenigstens eine Kostendeckung von rd. 90 %. Der Verkehrsverbund der Stadt Graz erzielt mit beiden Aufzugssystemen seit Jahren keine Gewinne,
offensichtlich kann er sich diese Verluste aber „leisten".

gez.

Dr. Peter Weinstock

Alte Bergstraße, Landshut

 

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