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Achtung PC-Nutzer: Die Kripo warnt vor kriminellen, sehr kostspieligen "Trojanern"

Kripo-Ermittler müssen sich derzeit mit einem - zwar nicht ganz neuem - Phänomen befassen, das aber scheinbar immer mehr Computernutzer betrifft. Einschleusversuche von Schadsoftware auf Computersystemen erreichen bedenkliche Fallzahlen. Nicht immer lässt sich der Empfang schädlicher E-Mails verhindern, aber es gibt ganz einfache und wirkungsvolle Mittel, Schaden am Rechnersystem und damit evtl. auch "am Geldbeutel" zu verhindern.

Ein typisches Beispiel: eine 50-jährige Frau aus dem Landkreis erhielt am Montag (11.06.) in ihr privates Mailpostfach eine Nachricht, dass eine Bestellung über 5.108,10 Euro bei einer "Verpackung24GmbH" bestätigt werde. Zur weiteren Geschäftsabwicklung sei erforderlich, die der Mail beigefügte Anlage "RE.zip" zu öffnen. Die Frau tat das glücklicherweise nicht und löschte die Mail sofort. Und das war auch gut so, denn beim Öffnen der Mailanlage hätte sich auf dem PC ein Trojaner (Schadprogramm) installiert und den Rechner gesperrt bzw. verschlüsselt. Zugleich würde die Nutzerin zur Zahlung von 100 Euro per "UCash" bzw. "PaySafe" aufgefordert, um den Rechner wieder "entschlüsseln" zu können. Zu diesem und weiteren drei aktuellen Fällen ermittelt derzeit die Kriminalpolizeiinspektion.

Derzeit häufen sich im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern sowie auch bayern- und bundesweit die Fallzahlen solcher oder ähnlicher "Computertaten". Allein 54 mal mussten in diesem Jahr Ermittler wegen besagter Angriffe auf Rechner in Niederbayern tätig werden. Der Phantasie der Täter - die meist im Ausland sitzen - und den Inhalten der versandten E-Mails sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ziel der Mails ist allenthalben, PC-User dazu zu bewegen, die mitversandten Anlagen zu öffnen und damit dem "Schädlingsbefall" des Rechners Tür und Tor zu öffnen.

Es gibt einige wenige und sehr wirkungsvolle Tipps, um die Gefahr einer Infektion wesentlich zu verringern, wobei in den meisten Schadensfällen einfach die Unwissenheit der Nutzer den Rechner lahmlegt. Viele Internet-Provider bieten systemmäßig eine SPAM-Analyse an, deren "Tiefenwirkung" teilweise sogar einstellbar ist. Diese Vorselektierung der zu Hause einlaufenden Mails sollte jeder PC-Nutzer in Anspruch nehmen. Weiterhin gilt, dass ein gutes und vor allem aktuelles - und auch aktiv geschaltetes - Virenschutzprogramm installiert sein sollte, das auch eine Überwachung von gefälschten Webseiten durchführt.

Und als Drittes: jeder Mailempfänger muss jederzeit damit rechnen, irgendwelche unbekannten und nicht angeforderten Nachrichten in seinem Posteinlauf zu haben, die verseucht sind; da gilt es dann, besonders vorsichtig zu sein und diese nicht zu öffnen sowie gleich vom Postfach zu löschen (und sicherheitshalber auch aus dem Ordner "Gelöschte" zu löschen).

Sollte ein PC tatsächlich aufgrund Unachtsamkeit "verseucht" werden, muss noch lange kein Bargeld in die Hand genommen werden. Bestimmte Betriebssysteme bieten die Möglichkeit an, das gesamte System auf einen früheren Zeitpunkt zurück zu setzen, alleine schon damit kann die Schadsoftware ausgehebelt werden. In vielen Fällen ist aber auch eine - zeitlich zwar aufwändige - aber letztlich doch kostenlose Neuinstallation angesagt. Diese erzeugt dann wieder ein "cleanes, virenfreies PC-System". Und die erste Maßnahme parallel dazu sollte gleich sein, eine gute Schadbekämpfungssoftware zu installieren.

Viel gute und weitergehende Informationen finden sich zu o. g. Thematik auf vielen Websites, z.B. auch auf www.polizeiberatung.de oder www.bsi-fuer-buerger.de

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