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Essenbacher Bürgerinitiative gegen Saustall mit 346 Unterschriften bei LR Eppeneder

aa bi essenbach Miteinander statt KonfrontationEssenbach. Verständnis für ihr Anliegen ebenso wie für ihre Argumente und die Zusage, dass er sich persönlich in die Suche nach einer guten Lösung ein- schalten wird: Mit dieser für sie rundum erfreulichen Botschaft im Gepäck sind drei Vertreter der Bürgerinitiative (BI) „Contra Saustall“ von einem Gespräch mit Landrat Josef Eppeneder wieder in ihre Gemeinde Essenbach heimgekehrt.

Es geht dabei um das Vorhaben eines Essenbacher Landwirtes, am Rande von Essenbach in etwa 80 Meter Entfernung zu einem Wohngebiet in einer bereits errichteten Betonhalle einen Schweine-Maststall einzurichten – und um den Protest von zahlreichen Bürgern gegen diesen Plan: 346 Essenbacher haben sich diesem Protest angeschlossen. Die Unterstützerliste mit allen Namen und Adressen hatten der Sprecher der BI, Jakob Stöckl, und zwei weitere Vertreter der Bürgerinitiative „Contra Saustall“, Renate Messmer und Robert Lohr zu dem Gespräch im Büro des Landrats mitgebracht.
aa bi Lageplan essenbach

Der Lageplan des umstrittenen Schweinemaststalls der Familie Paul Heckinger in Essenbach (Grafik Bi Contra Saustall) .

Die Vertreter der Bürgerinitiative machten gegenüber Landrat Josef Eppeneder und dem Leiter der Abteilung für Kommunalrecht, Wasserrecht, Naturschutz und Abfallrecht am Landratsamt Landshut, Peter Poesze, deutlich, dass sie sich nicht den Schuh anziehen ließen, Gegner der Landwirtschaft zu sein: Das seien sie ganz und gar nicht. Und sie seien auch nicht gegen Schweine-Mastställe.

"Sind keine Bauernfeinde, Neidhammel, Hetzer oder Drohbriefschreiber"

Oder, wie es in einer Erklärung heißt, die sie ebenfalls an Landrat Eppeneder übergaben: Die Mitglieder der Bürgerinitiative seien „keine Bauernfeinde, keine Neidhammel, keine Hetzer und Drohbriefschreiber“ – aber eben auch „keine Abnicker“. Deshalb wendeten sie sich mit Argumenten und allen rechtsstaatlichen Mitteln gegen das Vorhaben „Schweine-Maststall in der Osterangerstraße“.

Aber es könne nicht angehen, dass so ein Stall in unmittelbarer Nähe zu einem Wohngebiet errichtet werde. Für diese Haltung habe er größtes Verständnis, erklärte der Landrat – und die eindeutige, positive Haltung der Vertreter der Bürgerinitiative zur heimischen Landwirtschaft freue ihn, sagte er.

Er könne verstehen, dass Häuslebauer, aber auch Vermieter zum Beispiel dagegen protestierten, dass ihre Immobilien massiv an Wert verlieren sollen, weil in unmittelbarer Nachbarschaft ein Schweine-Maststall errichtet wird. Dafür sei das Geld der Hausbesitzer zu hart verdient, als dass man ihnen ohne weiteres zumuten könne, einen hohen Wertverlust hinzunehmen, brachte es der Landrat auf den Punkt.

Landrat verspricht,  mit Maststallbauer Paul Heckinger zu reden

Zum aktuellen Antragsverfahren erläuterten der Landrat und Abteilungsleiter Poesze, dass der Antrag des Landwirts auf Zulassung eines solchen Mastbetriebs derzeit von den zuständigen Mitarbeitern des Landratsamts Landshut bearbeitet und gemäß den gesetzlichen Vorgaben umfassend geprüft wird: Sie haben dabei auch eine Reihe von Fachstellen im Landratsamt sowie in anderen Behörden eingeschaltet.

Der Antragsteller ist nach ihren Worten zudem in der Pflicht, dem Landratsamt ein immissionsschutzrechtliches Gutachten vorzulegen, das Auskunft gibt über Lärm und Geruchsbelästigungen, mit denen bei laufendem Betrieb des beantragten Maststalls zu rechnen ist. Er sei dazu aufgefordert worden, dieses Gutachten erstellen zu lassen.

Unabhängig davon wäre der Essenbacher Landwirt nach den Worten von Landrat Eppeneder gut beraten, eine geeignete Alternative zu dem von ihm gewünschten Standort des Maststalls zu finden. Ein Miteinander sei immer besser als die Konfrontation, betonte der Landrat und sagte, dass doch auch dem Landwirt daran gelegen sein müsse, dass er mit seinen Nachbarn ein gedeihliches Verhältnis habe.

Der Landrat sicherte den Vertretern der Bürgerinitiative daher zu, dass er mit dem Antragsteller ein Gespräch führen werde, um ihn für eine einvernehmliche Lösung zu gewinnen. Wie wiederholt berichtet, hat sich bereits auch Essenbachs Bürgermeister Fritz Wittmann mit demselben Ziel in die Angelegenheit eingeschaltet. Die Vertreter der Bürgerinitiative dankten Landrat Eppeneder für sein Verständnis und sein Engagement für ein bürgerschaftliches Miteinander von bäuerlicher Landwirtschaft und Wohnbevölkerung.

Bild: Ganz oben Vertreter der Bürgerinitiative (BI) „Contra Saustall“ überreichten Landrat Josef Eppeneder eine Liste mit den Unterschriften von rund 340 Essenbacher Bürgern, die sich gegen einen geplanten Schweine-Maststall in unmittelbarer Nähe (80 Meter Luftlinie) zu einem Wohngebiet aussprechen; im Bild, von rechts: Landrat Eppeneder, BI-Sprecher Jakob Stöckl, seine Mitstreiter Renate Messmer und Robert Lohr sowie Peter Poesze, Leiter der Abteilung für Kommunalrecht, Wasserrecht, Naturschutz und Abfallrecht am Landratsamt Landshut.

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