
Landshut - hs (21.04.2025) Der schreckliche Krieg in der Ukraine will nicht enden. Die Beteiligung am traditionellen Ostermontagsmarch durch die Landshuter Innenstadt - Altstadt und Neustadt - war daher mit an die 275 Teilnehmern heuer deutlich größer als die letzten Jahre. Der Demo-Zug wurde erneut von der "Friedensinitative Landshut" (siehe Großbanner) angeführt.
Die zumeist einheimischen Teilnehmenden waren bunt gemischt. Viele hatten Transparente oder auch kleinere Plakate und Schirme mit Aufschriften wie "pro Frieden, Diplomatie und Verständigung" und "gegen Kriegstüchtigkeit und Aufrüstung" dabei. Die Freisitzplätze in der Altstadt waren voll besetzt, doch es gab von den Cafehaus- bzw. Eisdielenbesuchern keinerlei aufmunternden Beifall, freilich auch keine Pfiffe und Buhrufe. Bemerkenswert: Am Kriegerdenkmal der Neustadt waren auf einer Seite viele alte Schuhe abgestellt.
Der Umzug begann um 14 Uhr am Rathaus und endete dort auch mit einer Kundgebung wieder. Danach gab es noch ein kleines Kulturprogramm bis 17 Uhr. Von der offiziellen Landshuter Stadtpolitik war wohl lediglich Stadträtin Anja König (SPD) mit dabei. Ja, die Friedensinitiative ist noch entwicklungsfähig. Andererseits ist bekannt, dass vor allem bei der wehrfähigen Jugend - junge Männer wie auch junge Frauen - die Bereitschaft zum Wehrdienst bzw. Kriegsdienst oder auch zu anderen sozialen Diensten, wenn auch nur für sechs Monate, nicht besonders groß ist. Viele Jahre lang mussten nach der Einführung der Bundeswehr 1956 junge Männer 18 Monate lang sehr mäßig bezahlten Grundwehrdienst leisten. Die Wehrpflicht wurde 2011 unter Verteidigungsminister Freiherr Theodor zu Guttenberg abgeschafft bzw. ausgesetzt.
Seit Jahren hat die jetzige Bundeswehr (Sollstärke 200.000) um gut 20.000 freiwillige Soldaten und Soldatinnen zu wenig trotz intensiver Werbung, inclusive Aussicht auf eine vielseitige gut bezahlte Ausbildung auch für das spätere Berufsleben. Deutschland ist aktuell lediglich "bedingt waffentechnisch und personell" kriegs- bzw. verteidigungsfähig. Schutzräume für die Zivilbevölkerung sind so gut wie nirgendwo vorhanden. In Finnland ist vergleichsweise in den dortigen gut ausgestatteten Schutzräumen für 85 Prozent der Bevölkerung Platz. Ähnlich ist es in Schweden. - Dafür haben wir die modernsten und größten Fußballstadien und Sporthallen europaweit. Der lokale Schutzraumbau ist auch in der Landshuter Tagespolitik kein aktuelles Thema. OB Alexander Putz war nie Uniformträger, der Zweite Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger sehr wohl.
Ob Soldaten in Uniform bzw. Soldatenkameradschaften in Uniform am Ostermarsch für Frieden und Abrüstung teilnehmen dürften?

