
Mit dem symbolischen Schlüssel übergab das Architekturbüro dasch zürn + partner die neugebaute Realschule an die Stadt Landshut und an die Schulfamilie. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (16.09.2025) Heute zum Schuljahrersbeginn nach den Sommerferien, beginnt für Landshuts Realschüler eine neue Ära. Zukünftig lernen sie fürs Leben nicht mehr in der Christoph-Dorner-Straße sondern in dem gestern feierlich eingeweihten Neubau in der Fuggerstaße 2. Die neue Schule wurde für 1.000 Schüler ausgelegt und entspricht den neuesten pädagogischen Konzepten.

Funktionelle und moderne Architektur zeichnet das Erscheinungsbild des Neubaus aus, der Platz für 1.000 Schüler und 100 Lehrkräfte bietet.
Funktional, flexibel und wirtschaftlich, so lässt sich kurz und knapp der 59,8 Millionen Euro teure Neubau beschreiben. Oberbürgermeister Alexander Putz verkündigte bei der Eröffnung noch weitere Zahlen: Auf einer Fläche von 28.000 m² entstand die neue Realschule mit einer Kubatur von 70.000 m³ und 15.000 m³ für die Dreifachturnhalle. 2019 wurden die Kosten mit 52,2 Millionen Euro beziffert. Durch Corona, Lieferengpässe und Kostensteigerungen im Bausektor kam es zu einem Mehraufwand von 7,6 Millionen Euro, was einem Plus von 12 Prozent entspricht. 44 Prozent der Bausumme werden durch den Freistaat Bayern bezuschusst, was einer Förderquote von 44 Prozent entspricht. Die Stadt Landshut muss aus ihren eigenen Haushaltsmitteln 33,3 Millionen Euro aufbringen.

Mit ihrer Schulfamilie will Eva Geppert Freundlichkeit, Offenheit und Gemeinschaft leben, mit Neugier und Mut zu lernen und einem Klima, in dem jeder geschätzt wird.
Um 14 Uhr fanden sich die zahlreichen Gäste in der Aula der Schule ein. Schulleiterin Eva Geppert begrüßte sie und bedankte sich explizit bei Oberbürgermeister Alexander Putz für seine Unterstützung, den Neubau umzusetzen, der auf einem Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2016 beruht.
OB Alexander Putz erinnerte zu Beginn seiner Rede an den Schulentwicklungsplan, der noch von Alt-OB Hans Rampf in Auftrag gegeben wurde und daraus die Entscheidung zum Neubau der Realschule sowie der Grundschulen NordWest und Ost im Stadtrat beschlossen wurde. „Dies wird den Bildungsstandort Landshut nachhaltig stärken, was sich über die nächsten Generationen auswirken wird“, resümierte Putz. 1.000 Schüler und 100 Lehrer werden hier unter einem Dach versammelt sein. Unter Berücksichtigung der Zuzugszahlen, nannte es der OB einen „richtigen Beschluss“ den der Stadtrat damals fällte.

In der geräumigen und hellen Aula war für OB Alexander Putz klar: Wenn ich heute nochmals jung wäre, möchte ich auch in eine solche Schule gehen.
Die Lernräume sind nach den neuesten pädagogischen Anforderungen gestaltet. Dazu gehören Inklusion, breite Gänge, helle Klassenzimmer, eine Mensa mit Schulküche, die große Aula, die großzügigen Sporteinrichtungen, die energetische Nachhaltigkeit, 800 Fahrradabstellplätze, begrünte Dächer und vieles mehr.
Über die Flutmulde erreichen radelnde Schüler die neue Schule perfekt und sicher, neue Schulbuslinien wurden eingerichtet und der Kreisverkehr an der Fuggerstraße mit einem Bypass ausgestattet.
Das Lob des Oberbürgermeisters galt zudem dem Architektenbüro dasch zürn + partner (München und Stuttgart), das auch den Zuschlag für das neue Landratsamt in Essenbach bekam. Es hatte 20 Planungsbüros und 60 am Bau beteiligte Firmen zu koordinieren.

Mit den Schülerinnen, Schülern, Lehrerinnen und Lehrern zieht auch Ministerialbeauftragter Christian Ceglarek in das Gebäude ein.
Die neue Realschule wird auch die Arbeitsstätte des Ministerialbeauftragten für die Realschulen in Niederbayern, Christian Ceglarek, sein. Er nannte den Neubau „ein sichtbares Zeichen des Aufbruchs“, in dem Zukunft in modernen Lebens- und Lernräumen möglich gemacht wird und betonte, den hohen bayerischen Anspruch an die Bildung. Für Christian Ceglarek stellt die neue Realschule nicht nur einen Ort für heute, sondern ein Versprechen für die Zukunft dar.
In Kurzform informiert die Stadt Landshut über das neue Gebäude:
Das Schulgebäude mit einer polygonalen Grundriss-Geometrie beherbergt neben den Fachklassen, Räumen für Inklusion, einem Ganztagesbereich mit Mensa und der Schulverwaltung auch die Ministerialbeauftragten-Dienststelle. Die Sporthalle wurde als 3-fach Sporthalle ausgeführt, mit Option zur Erweiterung zu einer 4-fach Sporthalle. Sie wird auch für Vereine außerhalb der Schulöffnungszeiten nutzbar sein.

Viel grün und viel Sport: Der Rasensportplatz und die Dreifachturnhalle verleihen der neuen Realschule beides.
Die Schüler rotieren nach jeder Stunde in die jeweiligen Fachklassen. Dadurch sind Lehrformen außerhalb der starren Raumabfolgen möglich. Das neue, offene Schulhaus folgt dieser Logik, zeichnet die Bewegungsabläufe im Inneren ab und bietet durch die Innenhöfe spannende Blickbeziehungen.
Im Inneren des Gebäudes eröffnen sich zwei Höfe: Die überdachte Pausenfläche mit Sitzstufen als Treffpunkt sowie ein Skulpturengarten als grüne Ruhezone. Im nördlichen Innenhof befindet sich die überdachte Pausenfläche. Im Eingangsbereich der Schule liegt die Aula mit 100 bis 150 Sitzplätzen. Folgt man den Sitzstufen in der Aula, die auch als Tribüne für Veranstaltungen fungieren, befindet man sich im ersten Obergeschoss vor der Schulverwaltung.

Neben Räume für Chemie gibt es viele spezifisch gestaltete Klassenzimmer, wie für Französisch, Physik, Erdkunde oder Biologie.
Der Neubau besitzt einen Ganztagesbereich. Hierzu gehören Gruppenräume, die direkt an den Pausenhof im Nord-Osten angrenzen, sowie ein Ruheraum und ein Spielgerätelager.
Auf dem Dach der Schule wurde eine Photovoltaikanlage errichtet. Die extensive Dachbegrünung auf Schule und Sporthalle fungiert als mechanischer Schutz der Dachhaut, als Regenwasserspeicher und trägt zur Entwässerung des Grundstücks bei.

