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„Mythos & Moderne. Fritz Koenig und die Antike“ in der Glyptothek

Fritz Koenig Glyptothek

Ein Modell der großen Kugelkaryatide in der Glyptothek.

München - pm (08.11.2024) Mit Mythos und Moderne feiert die Glyptothek den großen niederbayrischen Bildhauer und Zeichner Fritz Koenig (1924–2017) aus Anlass seines 100. Geburtstags. In Zusammenarbeit mit dem KOENIGmuseum und der Stadt Landshut präsentiert die Ausstellung eine Auswahl groß- und kleinformatiger Skulpturen, Zeichnungen und Papierschnitte aus verschiedenen Schaffensphasen des Künstlers von den späten 1950er bis in die späten 1990er Jahre.

In ihrer abstrakt-figurativen Formensprache den Prinzipien einer vormodernen Tradition ebenso verpflichtet wie der klassischen Moderne, zeigen die ausgewählten Skulpturen und Werkgruppen eine intensive und vielschichtige Auseinandersetzung Koenigs mit der Antike. So finden sich Figuren der antiken Mythologie (Poseidon, Ikarus, Ianus und Roßmenschen) neben klassischen Bildmotiven (Biga und Quadriga) und Architekturformen (Karyatiden), die Künstler über Jahrhunderte hinweg immer wieder in ihrem Schaffen beeinflusst und zu neuen bildnerischen Formulierungen inspiriert haben.

1924 in Würzburg geboren, gehörte Fritz Koenig 1946 zum ersten Nachkriegsjahrgang an der Akademie der Bildenden Künste in München. Dort studierte er zunächst bei Joseph Wackerle (1880–59), wechselte dann aber in die Klasse von Anton Hiller (1893–1985), bei dem er 1952 sein Studium als Meisterschüler abschloss. Ein Auslandsstipendium der Akademie ermöglichte Koenig 1951 einen kurzen Studienaufenthalt in Paris, der bei ihm eine lebenslange Faszination für afrikanische Plastik weckte und anhaltende Bewunderung für ihre formalen Qualitäten auslöste. Seinen Zugang zum kulturellen Erbe der Antike prägte vor allem sein Aufenthalt als Stipendiat der Villa Massimo in Rom im Jahr 1957. Zu den Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek pflegte Fritz Koenig eine enge Verbindung seit 1979, als er zum Mitglied des Kuratoriums berufen wurde.

Für den jungen Künstler der Moderne, der nach der katastrophalen Erfahrung des Zweiten Weltkriegs eine formale Erneuerung der europäischen figürlichen Skulptur anstrebte, war es nicht mehr die klassische Antike selbst, das Erbe Griechenlands und Roms, sondern eine durch das nichtklassische Erbe Afrikas und Europas bereicherte Antike, die als Inspirationsquelle für das eigene künstlerische Schaffen anregend und fruchtbar wurde.

Ausstellungsdauer: 20. November bis 30. März 2025

Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Alexandra von Arnim (bis vor kurzem Leiterin des KOENIGmuseums Landshut) und Prof. Dr. Holger A. Klein (Columbia University, New York) konzipiert und realisiert. Ein von der Glyptothek herausgegebener Katalog begleitet die Ausstellung.

Kunst & Auktionshaus Ruef Landshut

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