
Verantwortliche und Team der Schlossklinik Rottenburg beweisen, dass zukunftsweisende Medizin, Pflege und Therapie auch in alten Gemäuern möglich sind. - Fotos: Sylvia Willax
Landkreis Landshut/Rottenburg – Der deutsche Rehatag am vierten Samstag im September platziert alljährlich den Stellenwert der Rehabilitation in der Mitte der Gesellschaft und klärt über das breite Spektrum an Rehabilitationsmöglichkeiten auf. Diese sollen nach einer akuten Erkrankung oder Operation dazu beitragen, körperliche Fähigkeiten wiederherzustellen, Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen und Pflegebedürftigkeit abzuwenden.
Im Fokus der Bemühungen der Mitarbeiter der Schlossklinik Rottenburg stehen dabei geriatrische Patienten, die in jenen Lebenssituationen in hohem Maße gefährdet sind, ihre Selbstständigkeit zu verlieren.

Die MoGeRe bedient die Rehabilitationsbedarfe im häuslichen Umfeld und achtet hierbei vor allem auf die alltagsorientierte Mobilisierung.
An der Schlossklinik Rottenburg steht der deutsche Rehatag 2025 unter dem Zeichen der neuen Rahmenempfehlungen Rehabilitation und Vorsorge, die nach einem vier Jahre andauernden Verhandlungs- und Diskussionsprozess im Juli in Kraft traten. „Wir begrüßen diese Regelungen, da sie den Stellenwert der Rehabilitation nachhaltig stärken und den Fokus auf die Behandlungsqualität legen. Wir erhoffen uns hiervon ferner einen weiteren Schritt hin zu einer kostendeckenden Finanzierung von Rehabilitationsleistungen“, erläutert Dr. Veronika Sagmeister, Chefärztin der Schlossklinik Rottenburg.
Bislang erfolgt die Finanzierung der Leistungen über Tagessätze, die die Kosten einer hochwertigen Behandlung und Begleitung keinesfalls abdecken. Dabei steht an der Schlossklinik Rottenburg bereits seit 1994 die geriatrische Rehabilitation im Vordergrund – als erste Klinik bayernweit mangelt es dem multiprofessionellen Team somit mitnichten an Erfahrung und Expertise. Gemäß den Auswertungen des Statistischen Bundesamtes verdoppelten sich die Gesundheitsausgaben deutscher Pflegeeinrichtungen zwischen 2013 und 2023 beinahe. Qualitative Rehabilitationsangebote wirken diesem Trend entgegen und helfen so neben der Verbesserung der Lebensqualität der einzelnen Patienten auch bei der Reduktion des finanziellen Drucks im Gesundheitswesen.
Aufgrund demographischer Effekte rechnet der Bundesverband Geriatrie bis 2030 ferner mit einer Bedarfssteigerung im Bereich der geriatrischen Rehabilitation um 9,8 Prozent. Um diesen Bedarf an Rehabilitationsplätzen auch in Zukunft decken zu können, bewiesen die Verantwortlichen der Schlossklinik Rottenburg bereits die entsprechende Weitsicht und etablierten neue Rehabilitationsangebote wie die Mobile Geriatrische Rehabilitation (MoGeRe). Jenes Angebot erfreut sich rund eineinhalb Jahre nach einer Implementierung noch immer einer hundertprozentigen Weiterempfehlung, wie Dr. Dorothea Kirchermeier, Ärztliche Leiterin der MoGeRe, berichtet: „Die Nachfrage nach der Mobilen Geriatrischen Rehabilitation ist insbesondere im Stadtgebiet Landshut hoch. Viele Patienten wünschen sich, nach einem Krankenhausaufenthalt schnell wieder nach Hause zurückzukehren und dort die Rehabilitation durchzuführen.

