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Start-up klugidu gewinnt Landshuter Gründerpreis 2025

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So sehen Sieger aus: Das Team von klugidu zusammen mit Prof. Dr.-Ing. Marcus Jautze (l.), Peter Dreier (2. v. l.), OB Alexander Putz (2. v. r.), und Prof. Dr. Martin Prasch (r.) - Fotos: Florian Striegl

Landshut - pm (19.11.2025) Zum 15. Mal fand am 13. November die Landshuter Gründernacht an der Hochschule Landshut statt. Gut 200 Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft kamen zusammen, um die mitreißende Finalrunde und die Verleihung des Landshuter Gründerpreises 2025 zu verfolgen. Fünf Finalisten-Teams versuchten in kurzen, unterhaltsamen Präsentationen die Jury und das Publikum von ihren Geschäftsideen zu überzeugen.

Den ersten Platz sicherte sich das Start-up klugidu, welches mittels Künstlicher Intelligenz (KI) individuelle Leseförderung für Kinder ermöglicht. Drum herum gab es ein inspirierende Rahmenprogramm und Möglichkeiten zum persönlichen Austausch.

Personalisierte Leseförderung für alle

„Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jedes Kind unabhängig von seinem Hintergrund sein volles Potenzial entfalten kann. Was braucht es dafür? Unsere Antwort heißt klugidu.“ So eröffnete Eduard Hez, der für das Sieger-Team präsentierte, seinen Pitch. Studien zufolge könnten 25 Prozent der Viertklässler kaum lesen – mit fatalen Folgen für ihren weiteren Lebensweg. Das möchte das Team von klugidu ändern: Eduard Hez, Florian Freiberger, Sebastian Forster, Kerstin Raitl, Prof. Dr. Sandra Eisenreich und Prof. Dr. Eduard Kromer haben die App entwickelt. Prof. Dagmar Schuller fungiert im Rahmen der EXIST-Gründungsstipendium-Förderung als Mentorin. Die App erfasst die Lesekompetenz und die Interessen des Kindes und erstellt auf dieser Basis personalisierte Geschichten und Übungen. Das Kind entdeckt so seine individuelle Lese-Welt und gestaltet diese mit, während sein Lernfortschritt kontinuierlich erfasst wird. Zugrunde liegen eigene Daten und ein eigenes KI-Modell.

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Eduard Hez, Co-Founder des Sieger-Teams klugidu, während seines Vortrags.

Seit September ist klugidu im Rahmen eines Feldversuchs in über 100 Schulen im Einsatz. Nun freut sich das Team sehr über den ersten Platz beim Landshuter Gründerpreis und 3000 Euro Preisgeld, das von der HiveMQ GmbH gesponsert wurde. „Wir haben noch viel vor: zunächst weitere Schulen ansprechen, in den privaten Bereich einsteigen und international expandieren. Bis 2030 wollen wir 800.000 Kinder erreichen“, so Eduard Hez.

Digitalisierung für Ehrenamt und Handwerk

Der zweite Platz ging an das Start-Up Teamunity, welches die Zusammenarbeit, die Kommunikation und die Abläufe in Vereinen und gemeinnützigen Organisationen digitalisieren möchte. Die meisten Vereine würden beim Thema Digitalisierung ausschließlich an die Mitgliederverwaltung denken, erklärte Stefan Ritter in seinem Pitch. Mit der Software, die er gemeinsam mit seinem Teamkollegen Stefan Haßlbauer entwickelt, sollen zahlreiche weitere Bereiche wie Kommunikation, Veranstaltungsorganisation oder Aufgabenverteilung in den digitalen Raum verlegt werden können, und zwar alles in einer einzigen, intuitiven App. Die übergeordneten Ziele seien, das Ehrenamt zu entlasten und die Bedürfnisse der Mitglieder in den Vordergrund zu stellen. Die Software sei bereits zu 60 Prozent fertiggestellt, derzeit suchen Stefan Ritter und Stefan Haßlbauer nach einem Testverein. Bei den nächsten Schritten hilft nun das Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro, gestiftet von der xpecto AG.

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Der zweitplatzierte Stefan Ritter von Teamunity bei der Preisübergabe.

Den dritten Platz und 1.000 Euro Preisgeld, gesponsert von der ASIS GmbH, räumten Tim Croner und Josua Edel für ihre Software EstimateX ab, die Entrümpelungsunternehmen bei administrativen Aufgaben unterstützen soll. Die Branche arbeite nach wie vor fast komplett analog, erläuterten Tim Croner und Josua Edel. Nach langen Räumungstagen stehe in der Regel noch ein Berg an Papierkram an. So sei es auch in ihrem eigenen Entrümpelungsunternehmen gewesen, bis sie anfingen KI-Tools einzusetzen und zu entwickeln, zunächst für die Kostenschätzung, mittlerweile für zahlreiche Aufgaben von der Anfrage bis zur Rechnungsstellung. Die Digitalisierung solle auch denen zu Gute kommen, die jeden Tag anpacken, sind Tim Croner und Josua Edel überzeugt. Ihr mitreißender Pitch, der damit begann, dass sie einen aus Umzugskartons bestehenden „Schrank“ niederrissen, begeisterte das Publikum. Neben dem dritten Platz in der Jury-Wertung erhielten sie den erstmals vergebenen Publikumspreis, der mit 500 Euro von der LALATEC GmbH gefördert wurde.

Einmalige Einblicke zum Thema Unternehmensgründung

Im Rahmenprogramm ging es um erfolgreiche Gründungen und Möglichkeiten für Gründungsinteressierte in der Region: Michael Detke, Absolvent der Hochschule Landshut, berichtete von der erfolgreichen Gründung der Zentur.io GmbH im Jahr 2021, gemeinsam mit Alexander Stoll. Das Start-up entwickelt innovative Lösungen für die Fernwärmebranche. Sandra Niedermeier und Dayana Ariza Paez stellten ihr wachsendes Start-up TechNurse GmbH vor. Die Ausgründung der Hochschule Landshut vernetzt Hersteller medizinischer Geräte mit der medizinischen Praxis und erleichtert so die Entwicklung neuer Medizintechnik.

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Gleich kracht's: Josua Edel während des Vortrags. Der Publikumspreis ging an Tim Croner und Josua Edel von EstimateX.

Der Landshuter Oberbürgermeister Alexander Putz und Landrat Peter Dreier sprachen im Interview über die Gründungskultur in der Region. Prof. Dr. Martin Prasch und Susanne Mertz stellten die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten für angehende Gründerinnen und Gründer an der Hochschule vor. Prof. Dr. Marcus Jautze, Vizepräsident der Hochschule Landshut für Transfer und Internationales, blickte mit Harald Wagner, Leitung Finanzierungscoaching der BayStartUp GmbH, zurück auf 15 Jahre Gründernacht.

Gemeinsam regionale Gründungsideen Wirklichkeit werden lassen

Jautze freute sich sehr, dass der Landshuter Gründerpreis in diesem Jahr zum ersten Mal von regionalen Unternehmen gestiftet wurde: „Nach 15 Jahren Gründernacht haben die Hochschule Landshut und ihr Gründerzentrum enge Verbindungen in die Region. Gemeinsam mit dem städtischen Gründerzentrum LINK e.V., weiteren Kooperationspartnern und einem starken Netzwerk aus Gründern, Unternehmen, Investoren und Politik helfen wir Gründungsinteressierten aus der Region dabei, ihre Geschäftsideen Wirklichkeit werden zu lassen. Einen großen Beitrag leisten heute Abend unsere Sponsoren, denen unser herzlichster Dank gilt.“

„Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig Unterstützung in der frühen Gründungsphase ist. Mit unserem Sponsoring möchten wir etwas zurückgeben und andere Gründerinnen und Gründer ermutigen, dranzubleiben“, sagte Harald Elsperger, CEO und Vorstand der xpecto AG sowie CEO der LALATEC GmbH.

Hans-Jürgen Multhammer, CEO der ASIS GmbH und Mitglied des Hochschulrats der Hochschule Landshut ergänzte: „Als regional verwurzeltes Unternehmen ist es uns wichtig, junge Gründerinnen und Gründer zu fördern. Sie sind der Motor für Innovation und sichern die Zukunft unserer Wirtschaft – auch in unserer Region.“

Gründungsförderung gesellschaftlicher Auftrag der Hochschule

Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Michaela Wirtz betonte die Rolle der Hochschule Landshut als „Ermöglicherin und Door Opener“, die Gründungsideen in den ersten Phasen Raum und Betreuung bietet. „Es ist unser gesellschaftlicher Auftrag, der Allgemeinheit und der Region etwas zurückgeben. Dazu zählt, dass wir ganz besonders die jungen Menschen bestmöglich unterstützen, die Verantwortung nicht nur für sich, sondern für die Gesellschaft übernehmen, die innovative und mutige Ideen haben und dazu beitragen möchten, unseren Wohlstand zu sichern.“

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