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Große Feier "70 Jahre Bezirksjugendring Niederbayern"

Jubilaeum Wasmeier Waechter Heinrich

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (r.) und Renate Wasmeier, beratendes Mitglied des Bezirks Niederbayern im Bezirksjugendring (l.) mit Geschäftsführerin Anne Waechter.  - Foto: Manuela Lang

Windberg - pm (17.11.2025)  Viel hat sich in 70 Jahren Jugendarbeit verändert und doch sind viele Themen damals wie heute von Bedeutung – das stellten die Festgäste am Samstag bei der Feier zum 70-jährigen Jubiläum des Bezirksjugendring Niederbayern fest. Zuvor hatte die Vollversammlung stattgefunden, bei der Stefanie Denk als neue Vorsitzende gewählt wurde.

Zur anschließenden Feier begrüßte jedoch ihr Vorgänger Johannes Schlieter die Gäste und blickte kurz auf die Anfänge des Bezirksjugendrings Mitte der 50er Jahre zurück, als es nach dem Zweiten Weltkrieg galt, die Jugend zu demokratisieren. „Heute haben wir es wieder mit Kräften zu tun, die unsere Jugendringe angreifen und als ideologisch darstellen.“ Schlieter dankte auch der Politik, die die Jugendarbeit fördert und verteidigt.

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, der selbst lange im Kreisjugendring Freyung-Grafenau engagiert und so auch Mitglied im Bezirksjugendring war, betonte wie „genial die Idee der Kombination aus Haupt- und Ehrenamtlichen“ sei. „Die hauptamtlichen Mitarbeiter sind ein stabiler Faktor und stellen die hohe Fachlichkeit sicher, die Ehrenamtlichen bringen neue Impulse ein, die sehr wichtig für die Jugendarbeit sind.“ Diese Mischung aus Wandel und Stabilität zeichnet die Arbeit dieser für Niederbayern wichtigen Institution aus.

Wie viel Wert der Bezirkstag darauf legt, zeige, dass es einen eigenen Ansprechpartner im Bezirkstag für den Bezirksjugendring gebe, seit dieser Periode hat Renate Wasmeier diese Funktion inne. „Junge Menschen spüren als Erste die Veränderungen in unserer Gesellschaft. Sie brauchen Ansprechpartner und Unterstützer, damit wir Wege finden, um schnell auf ihre Fragen zu antworten.“ Als eine der großen Herausforderungen nannte Heinrich die rapide steigende Zahl von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen. Dies liege einerseits an den vielen Zukunftsängsten, andererseits aber auch am Umgang mit digitalen Medien. „Investitionen in Momente der Gemeinschaft sind deshalb auch heute noch sehr bedeutsam“, so der Bezirkstagspräsident, der allen, die an der guten Entwicklung des Bezirksjugendring Anteil hatten, herzlich dankte.

Geschäftsführerin Anne Waechter blickte dann detaillierter auf die sieben Jahrzehnte zurück, in denen immer wieder neue Formate eingeführt wurden, um sich an die Lebensrealität junger Menschen anzupassen. Aus einer rein ehrenamtlich geführten Organisation wurde über die Jahre ein von Hauptamtlichen organisierter und mit ehrenamtlichem Engagement unterstützter Bezirksjugendring. Während in den 50er- und 60er-Jahren die politische Bildung sowie internationale Jugendbegegnungen im Fokus standen, kamen in den 70ern Themen wie Umwelt und Müll hinzu. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Planstellen für Jugendpflege in den Landkreisen.

1978 wurde mit Benno Hofbrückl der erste „Bezirksjugendpfleger“ angestellt, aus dem später der Geschäftsführer wurde. Während der 80er-Jahre begann die Zusammenarbeit mit den Schülervertretungen und auch das Jugendfilmfest „Jufinale“ wurde eingeführt, das in zwei Wochen in Straubing erneut stattfindet. Aus vereinzelten Programmen zum Umgang mit Medien wurde in den 90ern ein „medienpädagogisches Gesamtkonzept“, das in den 2000er-Jahren auch den Umgang mit dem Internet in den Blick nahm.

Heute sind zwei Medienfachberater beim Bezirksjugendring angestellt. „Es zeichnet uns in Niederbayern besonders aus, dass wir zusammenhelfen und uns gegenseitig unterstützen“, so Anne Waechter, für die es die letzte Veranstaltung in ihrer Funktion war. Sie beschrieb in ihrem Ausblick die drei wesentlichen Handlungsfelder für die künftige Jugendarbeit: das Ehrenamt, die psychische Gesundheit und die politische Bildung. „Doch am wichtigsten finde ich, dass wir bei all den digitalen Angeboten die Präsenz nicht vergessen. Junge Menschen müssen zusammenkommen und Erfahrungen in der analogen Welt machen!“ Dies gelte heute noch genauso wie vor 70 Jahren.

 

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