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Fahrradstraßen-Regeln bekannter machen - Informationskampagne gefordert

Fahrradstraße 01

Mit speziellen Schildern soll auf die Regelungen in Fahrradstraßen hingewiesen werden, so der Wunsch von Stadtrat Dr. Stefan Müller-Kroehling. - Foto: Moritz Leick, Stadt Essen

Landshut - pm (28.08.2025) Der Landshuter Stadtrat Dr. Stefan Müller-Kroehling (parteilos), der sich unlängst den Bürgern für Landshut (BfL) angeschlossen hat, hat aktuell im Landshuter Stadtrat eine Informationskampagne für sichere Fahrradstraßen in Landshut beantragt. "Für das sichere Radfahren in Landshut ist noch viel Luft nach oben, jährlich sterben Radfahrer und Fußgänger in Landshut oder werden schwer verletzt", so Müller-Kroehling, selbst leidenschaftlicher Radfahrer.

Fahrradstraßen sind ein wichtiges Instrument für mehr sicheren Fahrradverkehr, unterliegen aber gerade bei dem Zusatzschild "KFZ frei" starken Einschränkungen. "Oftmals wird rücksichtslos und zu schnell überholt, auch vom Gegenverkehr und dabei Abstände zu den Radfahrern in teils krasser Form nicht eingehalten. Etliche Verkehrsteilnehmer scheinen nicht wirklich über die bestehenden Regelungen informiert zu sein", so Müller-Kroehling, der auch Mitglied des Verkehrssenats ist.

Das hatten auch der ADAC und der ADFC festgestellt. Andere Kommunen wie die Stadt Essen haben daher Informationskampagnen mit plakativen Zusatzschildern und Informationsflyern erstellt, die an Verkehrsteilnehmer verteilt werden können, die die Regeln zu Fahrradstraßen nicht zu kennen scheinen.

Wichtig sei, so der Antragsteller, dass die Schilder auch mit Piktogrammen arbeiten, da das Problem vor allem auch auf den Fahrradstraßen in jenen Vierteln besonders latent sei, wo ein hoher Anteil an Autofahrern mit im Ausland erworbenen Führerscheinen leben. Dort spielt der Fahrradverkehr eine vielfach nur geringe Rolle und ist das Instrument der "Fahrradstraße" gänzlich unbekannt.

"Für ein friedliches und sicheres Zusammenleben ist es wichtig, dass Regeln bekannt sind und eingehalten werden, denn sie dienen nicht der Schikane, sondern dem Schutz", ist Müller-Kroehling überzeugt. Das gelte in vielen Lebensbereichen und konkret auch dem Straßenverkehr.

Hier der Antrag im Wortlaut:

Antrag: Informationskampagne Fahrradstraßen

Der Stadtrat möge beschließen:

Die Stadt startet eine Informationskampagne mit dem Ziel der besseren Einhaltung der Bestimmungen für Fahrradstraßen.

Die umfasst ggfs. temporäre, aber auch dauerhafte, ergänzende, plakative Schilder, vergleichbar den städtischen Schildern gegen Bordsteinparker auf Schulwegen und gegen sog. „Geisterradler“.

Begründung:

Die Fahrradstraßen erfreuen sich zwar bei den Fahrradfahrern großer Beliebtheit, bleiben aber nach wie vor deutlich hinter dem Ziel zurück, die Fahrradfahrer effizient zu schützen. Vielmehr kommt es weiterhin regelmäßig zu regelwidrigen, viel zu engen Überholmanövern u.a. Aktionen, die die auf diesen Straßen privilegierten Fahrradfahrer drängeln, nötigen und nicht selten auch gefährden.

Auf die Problematik hat unlängst auch der Bayerische Rundfunk hingewiesen, vgl. https://www.br.de/radio/bayern1/fahrradstrasse-104.html

Fahrradstraße 02Ein Beispiel aus der Stadt Essen zeigt, wie solche Schilder gestaltet werden können. - Foto: Elke Brochhagen, Stadt Essen

Besonders gravierend ist nach eigener Anschauung die Lage auf den Fahrradstraßen in jenen Vierteln, in denen – auch laut statistischem Jahresbericht - ein besonders hoher Anteil von Autofahrern wohnt und unterwegs ist, deren Führerschein nicht in Deutschland erworben wurde, und in deren Herkunftsländern oftmals der Straßenverkehr sehr viel ungeregelter abläuft. Das deutsche Führerscheinrecht erlaubt relativ großzügige Übergangsregelungen für die Nutzung von im Ausland erworbenen Führerscheinen.

Da ein erheblicher Anteil dieser Verkehrsteilnehmer mit dem Instrument der „Fahrradstraße“ ganz offensichtlich nicht vertraut zu sein scheint, sind flankierende Aufklärungsmaßnahmen notwendig, um diese spezielle Regelung des deutschen Straßenverkehrsrechts in die Umsetzung, d.h. zur Kenntnis und zur Akzeptanz zu bringen.
In vielen Herkunftsländern der in Landshut lebenden Bevölkerungsgruppen existiert des Verkehrsinstrument der Fahrradstraße schlichtweg nicht, und spielt auch Fahrradverkehr eine viel geringere Rolle im Straßenverkehr, und eine, die sich tendenziell den „stärkeren“ Verkehrsteilnehmern schon aus Gründen des Selbstschutzes unterzuordnen hat. Nur in wenigen, modernen Ländern der Welt bestimmt das Fahrrad den urbanen Verkehr und genießt Priorität.

Die Kampagne sollte insofern plakativ auf Abstandsregeln beim Überholen und den speziellen Vorrang des Radverkehrs auf Fahrradstraßen in bildhafter Darstellung hinweisen.

Doch auch bei nicht wenigen deutschen Verkehrsteilnehmern tut „Nachhilfe“ in der Frage, was die Ausweisung als Fahrradstraße bedeutet, dringend Not.
Mit freundlichen Grüßen

gez.: Stadtrat Dr. Stefan Müller-Kroehling

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