
"KOSMOS KOENIG" erwartet an diesem Wochenende den 10.000sten Besucher. - Foto: W. Götz
Landshut - pm (22.07.2025) „Kosmos Koenig“ ist Abschluss und Höhepunkt einer vielfältigen Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe, mit der die Museen der Stadt Landshut den 100. Geburtstag des Künstlers feiern. Seit der Eröffnung am 4. Juni kann erstmals seit dem Tod des Künstlers im Jahr 2017 die interessierte Öffentlichkeit das Ensemble aus Wohnhaus, Gestüt, Werk- und Ausstellungshallen im Altdorfer Ortsteil Ganslberg im Rahmen einer temporären Öffnung besichtigen.
Möglich ist das immer freitags, samstags und sonntags, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Am Sonntag, 27. Juli 2025, endet die Reihe und damit auch das „Koenig-Jahr“, das am 20. Juni 2024, dem 100. Geburtstag Fritz Koenigs, mit der Eröffnung der Ausstellung „Lebensstationen“ im Landshuter KOENIGmuseum gestartet war.
Seit 1962 wohnte und arbeitete das Ehepaar Koenig mit seinen Araberpferden, Hunden, Katzen, Hühnern und bis zu 47 Pfauen auf dem Anwesen in Ganslberg. Doch nun kehrt das Leben dorthin zurück. Dafür haben sich unter der Federführung der Museen der Stadt Landshut verschiedenste Akteure an einen Tisch gesetzt und angepackt: die Fritz-und-Maria-Koenig-Stiftung unterstützt mit Fördermitteln aus der LEADER-Förderung als Eigentümerin des Areals, der Freundeskreis Fritz Koenig e.V., die pelemele Film & Stage GmbH in der Nachfolge von Percy Adlon, der Markt Altdorf, der Landkreis Landshut, der Bezirk Niederbayern sowie der Freistaat Bayern mit dem Kulturfonds Kunst und dem Kulturfonds Kulturelle Bildung.
Die Museen der Stadt Landshut sind mit „Kosmos Koenig“ zentraler Kooperationspartner der Fritz und Maria Koenig-Stiftung. Deren Ziel, Zukunftsperspektiven sowie eine tragfähige Nachnutzung für das Künstleranwesen zu entwickeln, sollte mit einer öffentlichkeitswirksamen Öffnung unterstützt werden. Der renommierte und international tätige Bildhauer und sein Werk stellen für die Stadt Landshut einen wichtigen Teil ihrer kulturellen Identität dar. Obwohl das Künstleranwesen nicht auf dem Gebiet der Stadt Landshut liegt und diese mit dem KOENIGmuseum einen Fritz Koenig gewidmeten Ausstellungsort unterhält, sollte das Anliegen der Stiftung daher mit dem ambitionierten Projekt einer temporären Öffnung unterstützt werden.
Um das Anwesen öffnen zu können, musste temporär die notwendige museale Infrastruktur geschaffen, unter anderem zahlreiche Beamer und Bildschirme aufgebaut, ein Kassenbereich und ein Infopoint besetzt, ein Wegeleitsystem geschaffen werden. Neben dem Anwesen selbst sind Filme sowie unveröffentlichtes Filmmaterial des Starregisseurs Percy Adlon zentraler Bestandteil der Präsentation. Dieser besuchte Koenig über 35 Jahre lang immer wieder mit seiner Kamera. Die von Daniel Schreiber in enger Abstimmung mit dem Sohn des Regisseurs, Felix Adlon, kuratierte Szenografie lassen Fritz Koenig, seine Frau Maria, aber auch zahlreiche Freunde und Zeitgenossen an den Originalschauplätzen lebendig werden.
Ein weiterer Ausstellungsteil wurde durch den Architekten Markus Stenger kuratiert und gestaltet, der darüber hinaus die denkmalpflegerische Restaurierung „des Ganslbergs“ federführend orchestriert. Dort werden tiefe Einblicke in Koenigs Wirken als Architekt sowie die denkmalgerechte Sanierung der Baulichkeiten möglich. Innerhalb der Präsentation wird das architektonische Werk Koenigs in Ganslberg zudem durch zeichnerische Studien des Landshuter Künstler Michael Lange erschlossen.
Dass sich das gemeinsame Engagement aller Beteiligten lohnt, zeigen die Besucherzahlen: An den 21 Öffnungstagen zwischen 6. Juni und 20. Juli haben rund 8.800 Gäste „Kosmos Koenig“ in Ganslberg besucht, bis zum Abschlusstag am 27. Juli könnten es also über 10.000 Besucherinnen und Besucher werden. Bislang wurden 35 öffentliche Führungen und 14 Familienführungen durchgeführt, ebenso sieben öffentliche 3-in1-Führungen an allen drei Standorten (KOENIGmuseum, Neustadthaus, Ganslberg), zwei Führungen in der Koenig-Außenstelle in Kloster Seligenthal, zwei Führungen zu „Koenig im Landshuter Stadtbild“, sowie fünf Sonderführungen, 32 private Führungen und eine interaktive Schulklassenführung – vier stehen noch aus. Darüber hinaus haben sieben „offene Ateliers“ mit verschiedenen künstlerischen Angeboten von unterschiedlichen Künstern und Kunstpädagen für alle Altersgruppen, zwei Bronzeguss-Workshops, ein Urban-Sketching-Workshop, ein Kinoabend, eine Veranstaltung zu Koenigs Geburtstag, vier Vorträge und zwei Podiumsgespräche stattgefunden. Auch in den verbleibenden Öffnungstagen wird das umfangreiche Programm mit einer Vielzahl von Aktionen von Workshops, Vorträgen bis hin zu Führungen fortgesetzt.
Linda Kurzweil-Vankova, die zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen „am Ganslberg“ im Einsatz ist, zieht eine rundum positive Zwischenbilanz: Die Stimmung sei entspannt, die Menschen sehr interessiert. „Viele von Ihnen haben auch über eigene Erfahrungen mit dem Künstler berichtet.“ So ergäben sich viele anregende Gespräche in inspirierender Umgebung. Ihr Fazit: „Der Ganslberg hat eine ganz besondere Aura, und es ist ein Genuss, ihn zu erkunden.“
Die Fritz und Maria Koenig-Stiftung und deren verantwortlicher Projektleiter Christian Schnurer, der als Vertreter der Stiftung in Planung und Durchführung von „Kosmos Koenig“ eingebunden war, verfolgen konkrete Pläne zur Weiterentwicklung des Anwesens zu einem Begegnungsort für regionale und internationale Künstler und Kunstinteressierte. Es steht zu hoffen, dass das temporäre Engagement der Stadt Landshut mit der dadurch generierten Öffentlichkeit einen wesentlichen Impuls für den zukünftigen Erfolg der Planungen setzen kann.
Informationen über Eintrittspreise und Öffnungszeiten sowie einen Link auf die Buchungsseite für Veranstaltungen gibt es online unter der Adresse https://ganslberg.museen-landshut.de.
Die Ausstellung „Lebensstationen“ im KOENIGmuseum ist noch bis zum 28. September 2025 zu den regulären Öffnungszeiten bei freiem Eintritt zu besichtigen. Alle Informationen dazu finden sich unter https://koenigmuseum.de.

