
v. l.: Hebammensprecherin Antonia von Soden, Chefarzt Udo Trautmann, Kreisrätin Michaela Feß, Kreisrat Martin Schachtl, MdB Marlene Schönberger, Lakumed Geschäftsführer Jakob Fuchs und Kreisrätin Angelika Stumpf.
Vilsbiburg - pm (31.07.2025) „Der hebammengeführte Kreissaal ist ein echtes Erfolgsmodell für die Geburtshilfe in der Region", so die Meinung der Grünen Kreistagsfraktion nach ihrem Besuch des Vilsbiburger Krankenhaus. Seit einem Jahr bietet die Einrichtung als einzige Klinik in Niederbayern mit angestellten Hebammen diese Form der Geburtshilfe an, wie Lakumed Geschäftsführer Jakob Fuchs und die Sprecherin des Hebammen-Teams, Antonia von Soden, berichteten.
Dabei können die Schwangeren zwischen dem hebammengeführten Kreissaal und der herkömmlichen Geburt unter ärztlicher Aufsicht wählen.
Der hebammengeführte Kreissaal ermöglicht eine Geburt in ruhiger, entspannter Atmosphäre unter Leitung erfahrener Hebammen, während gleichzeitig ein funktionierendes Sicherheitsnetz besteht. Im Bedarfsfall ist innerhalb weniger Minuten ärztliche Hilfe verfügbar. Wie Hebammensprecherin Antonia von Soden erläuterte, wird das Angebot nicht nur von den Schwangeren gut angenommen, auch unter den Hebammen sei dieses Modell sehr beliebt. Es gäbe keine Probleme, die Hebammenstellen in Vilsbiburg zu besetzen.
Die Bundestagsabgeordnete und Kreisrätin Marlene Schönberger zeigte sich beeindruckt von dem Konzept des hebammengeführten Kreissaals: „Der Krankenhausstandort Vilsbiburg mit seiner Geburtshilfestation ist ein wichtiger Teil der Gesundheitsversorgung in der Region. Der hebammengeführte Kreissaal ermöglicht Schwangeren die Wahlfreiheit bei der Geburt, es ist großartig, dass wir diese Einrichtung bei uns im Landkreis haben."
Angesichts der geplanten Klinikfusion warnte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Michaela Feß vor der Schließung der Geburtshilfestation in Vilsbiburg „Es wäre ein schwerer Fehler, alle Geburten an einem Standort zu konzentrieren. Viele Frauen meiden bereits jetzt bewusst große Kliniken und suchen nach familiäreren Alternativen." Mit jährlich über 3000 Geburten an den verschiedenen Standorten sei eine dezentrale, wohnortnahe Versorgung nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll. “Die Vielfalt der Geburtshilfe im Landkreis Landshut – vom hebammengeführten Kreissaal bis zur intensivmedizinischen Betreuung – ist ein wertvolles Gut, das es zu erhalten gilt“, ergänzte der Fraktionsvorsitzende Martin Schachtl.
Die Grünen-Kreistagsfraktion fordert daher den Erhalt des hebammengeführten Kreissaals in Vilsbiburg. „Auch nach der Klinikfusion muss es diese Wahlfreiheit für Gebährende geben“, erklärte Angelika Stumpf, Kreisrätin und Mitglied im Verwaltungsrat von Lakumed. „Jede Frau muss selbst entscheiden können, wo und wie sie ihr Kind zur Welt bringen möchte – sei es in einem hebammengeführten Kreissaal oder in einer Klinik mit voller ärztlicher Betreuung.“

