
Dr. Nicole Wagensohner, Oberärztin an der Schlossklinik Rottenburg, (r.) etablierte die spezielle Osteoporose-Therapie am LAKUMED Standort. - Foto: Sylvia Willax
Rottenburg – pm (24.07.2024) Einmal mehr ist Oma in ihren eigenen vier Wänden gestürzt, einmal mehr warten nach einer erneuten Fraktur des Handgelenks, des Oberschenkels oder anderer gefährdeter Knochen lange Krankenhausaufenthalte und eine kräftezehrende Rehabilitation. Einmal mehr liegen lange Zeiten außerhalb des gewohnten Lebensumfeldes vor der Patientin, für die mit jedem Sturz, mit jeder zusätzlichen Einschränkung ein Stück Lebensqualität verloren geht.
Im Kampf zur Erhaltung eben jener Qualität auch im hohen Alter befindet sich Dr. Nicole Wagensohner, Oberärztin an der Schlossklinik Rottenburg. Als Initiatorin der Osteoporose-Therapie am LAKUMED Standort klärt die Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie auch in regelmäßigen Vorträgen zur stillen Volkskrankheit auf und will so Oberschenkelhals-, Becken-, Wirbelsäulen-, Handgelenksfrakturen und Co. bereits präventiv ein entscheidendes Bein stellen.
Osteoporose, die eine gesteigerte Frakturgefährdung durch verminderte Knochendichte beschreibt, wird dabei noch häufig, aber eben auch fälschlich mit dem hohen Alter assoziiert. Dabei wird die Erkrankung des Skelettsystems zumeist erst festgestellt, wenn Knochensubstanz bereits erheblich gestört ist. Der Dachverband Osteologie (DVO) empfiehlt daher bereits ab dem 50. Lebensjahr eine regelmäßige Osteoporose-Diagnostik beim Hausarzt. „Zwar hat jeder irgendwann eine Osteoporose, doch kann ein gesunder Lebensstil und ausreichend Bewegung an der frischen Luft entscheidend dazu beitragen, die Verminderung der Knochendichte zu verlangsamen. Unser Skelett benötigt zur Verarbeitung des aufgenommenen Calciums schließlich das Vitamin D der Sonne“, erörtert Dr. Wagensohner die positiven Effekte regelmäßiger Aktivität für die Lebensqualität im Alter.
Um der Osteoporose Einhalt zu gebieten, etablierte die Schlossklinik Rottenburg nun die entsprechende Diagnostik, die jedem geriatrischen Patienten mit erhöhten Risikofaktoren – dazu gehören beispielsweise vermehrte Brüche oder häufige Cortison-Therapien – zur Verfügung steht. Ergeben die Auswertung von klinischem Befund, Blutwerten und eventuellen Röntgenaufnahmen osteologisch auffällige Mangelfaktoren, wird umgehend eine Basistherapie mittels Vitamin D und Calcium eingeleitet. Im Verlauf sind nach Aufklärung und Feststellung entsprechender Kontraindikationen auch spezifischere medikamentöse Therapieformen möglich. „Besonders häufig sind hiervon Frauen betroffen, da sich die Knochensubstanz insbesondere nach der Menopause verändert“, erläutert Oberärztin Dr. Nicole Wagensohner, ohne allerdings eine Entwarnung für männliche Patienten auszusprechen.
Eine ausführliche Anamnese zur Ergründung einer etwaigen Osteoporose kann ferner im Rahmen der ebenfalls kürzlich implementierten Geriatrischen Sprechstunde an der MVZ-Praxis der Schlossklinik Rottenburg durchgeführt werden. Der „Sturz Check-up“ bietet allen ab 65 die Möglichkeit, sich niederschwellig und ohne die Notwendigkeit einer Überweisung untersuchen zu lassen. Um eine optimale Betreuung zu garantieren und Haus- und Fachärzten Daten zur Verfügung zu stellen, werden Diagnosen, Medikation und weitere essenzielle Informationen in der Schlossklinik Rottenburg – ob ambulant oder stationär – zudem auf einem eigens gestalteten Osteoporose-Ausweis festgehalten. Liegt eine internistisch ausgelöste, sogenannte sekundäre Osteoporose vor oder ist die gebotene Therapie an der Schlossklinik Rottenburg nicht möglich, stehen die Verantwortlichen um Chefärztin Dr. Veronika Sagmeister und Oberärztin Dr. Nicole Wagensohner mit diversen osteologischen Zentren in Kontakt und überweisen entsprechend.

