
Landshut - hs (27.06.2025) Weil in letzter Zeit gar so heftig und anhaltend über die finanzielle Misere der Stadt Landshut mit derzeit knapp 76.000 Einwohnern geklagt wird, so sei ein Blick 20 Jahre zurück (2004/2005) erlaubt. Oberbürgermeister Josef Deimer hat 68-jährig nach 35 Amtsjahren die Stadt bei damals erst 60.545 Einwohnern Ende 2004 mit einem Schuldenstand von 128.336 Millionen Euro an seinen OB-Nachfolger Hans Rampf (56) übergeben.
Die letzten Amtsjahre waren für Deimer finanzpolitisch kein Honiglecken.
Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer betrugen bei einem Hebesatz von 400 Punkten (heute 420 Punkte) lediglich 20.699 Millionen Euro. Das Jahr zuvor (2003) waren es sogar nur 8.441 Millionen Gewerbesteuer für die Stadtkasse. Die Einnahmen aus der Einkommenssteuer betrugen im letzten Deimer-Amtsjahr 20.680 Millionen Euro.
Hans Rampf musste als neuer OB 2005 mit 25.537 Millionen Euro bei der Gewerbesteuer zufrieden sein. Die Einkommenssteuer brachte 2005 kaum mehr als 2004, also 20.979 Millionen Euro. Das folgende Jahr war dann deutlich erfolgreicher:
Die Gewerbesteuer 2006 brachte einen Sprung auf 43.823 Millionen Euro.
Die Einkommenssteuer stieg 2006 freilich nur leicht auf 22.473 Millionen Euro.
Stadtkämmerer war zuletzt unter OB Deimer und die gesamte Amtszeit von OB Rampf (bis 2016) Rupert Aigner.
Das letzte - lange Zeit sehr heftig auch per Bürgerbegehren umstrittene - Großprojekt von OB Deimer war der am Ende 132 Millionen DM (nicht Euro) teure Bau des 1470 Meter langen Tunnels (ab 1999 in Betrieb), der später als Josef-Deimer-Tunnel vom Stadtrat so per Beschluss benannt wurde. Dafür bekam OB Deimer sogar die notwendige Stimme von Fulls-Stadtrat Max Spitzberger, der zuvor noch in seinem OB-Wahlkampf leidenschaftlich das Großprojekt bekämpft hatte. Zwei CSU-Stadträtinnen hatten vor der Abstimmung öffentlich erklärt, nicht für das Tunnel-Projekt zu votieren. Also rettete Spitzelberger mit seiner Stimme das Projekt, das Deimers Schwiegersohn Gandorfer planerisch begleitet hat.
Das größte Bauprojekt unter OB Rampf war der Neubau der Berufsschule an der Luitpoldstraße zusammen mit dem Landkreis für insgesamt ca. 118 Millionen Euro. Da jagte während der mehrjährigen Bauphase eine Preissteigerung die andere.
OB Rampf war es aber auch, der sogleich in seinem zweiten Amtsjahr eine Verringerung der städtischen Lohnkosten durch Umstrukturierungen in der Verwaltung realisierte. Zum 1. Januar 2017 übergab OB Rampf die Stadt nach 12 Amtsjahren mit 70.025 Einwohnern an seinen Nachfolger OB Alexander Putz. Die Stadt ist nach knapp 10.000 Einwohnern Wachstum unter 12 Jahren OB-Rampf unter 8 Jahren OB Putz bisher auf lediglich 75.600 Einwohner gewachsen, in erster Linie durch den Zuzug von Osteuropäern (vorzugsweise durch Rumänen).
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