Niederbayern - pol (16.06.2025) Immer wieder werden in Niederbayern Anlegerinnen und Anleger auf unseriösen Anlageplattformen, bei denen hohe Renditen versprochen werden, getäuscht und verlieren so z. T. ihre gesamten Ersparnisse. Seien Sie misstrauisch bei Finanzangeboten mit ungewöhnlich hohen Renditeversprechen. Aufgrund mehrerer Fälle warnt das Polizeipräsidium Niederbayern erneut vor dieser Betrugsmasche.
Zumeist werden die Plattformen mit einem geringen Startkapital als sichere und lukrative Geldanlage beworben. Die Gestaltung der Internetseiten, auf denen die Anlagen angeboten werden, wirken auf den ersten Blick täuschend echt und seriös. Verstärkt wird dieser Eindruck häufig mit Prominenten, die die Anlagen angeblich bewerben und in der Vergangenheit bereits gewinnbringend investiert hätten. Ein Anleger aus dem Landkreis Deggendorf wurde Anfang April zunächst über eine Social-Media-Plattform auf eine vermeintlich lukrative Geldanlage in Kryptowährung aufmerksam. In der Folge meldete sich ein sog. „Anlageberater“ telefonisch bzw. via Messerdienst, worauf der Mann zwischen April 2025 und Mitte Mai 2025 über 40.000 Euro auf eine Plattform für Krypo-Handel einbezahlt.
Der Kontakt zu dem angeblichen Anlageberater ist zwischenzeitlich abgebrochen; Hinweise auf den Verbleib der Gesamteinlagen gibt es keine. Einem Anleger aus dem Raum Passau wurde im Internet eine gewinnbringende Geldanlage angezeigt. Nachdem der Mann zu Jahresbeginn zunächst eine kleine Summe investierte nahm ein Anlageberater telefonisch Kontakt zu ihm auf. Als er sich den angeblichen Gewinn aus der Anlage in Höhe von über 50.000 Euro ausbezahlen lassen wollte, musste er zuvor lt. seinem „Anlageberater“ angebliche Steuern und Provision von rund 24.000 Euro auf verschiedene ausländische Konten überweisen. Zugriff auf das Geld besteht nicht mehr.
In einem weiteren Fall wurde ein Anleger, ebenfalls aus dem Raum Passau über einen Messenger-Dienst auf einen Trader aufmerksam. Nachdem er sich dazu entschloss anfänglich 150 Euro zu investieren und ihm von dem Trader kurz darauf mitgeteilt wurde, er habe mit dieser Summe bereits Gewinn erzielt, investierte er schließlich zwischen April 2025 und Anfang Juni 2025 insgesamt rund 75.000 Euro. Seit Ende Mai 2025 besteht zu dem Trader kein Kontakt mehr; der Verbleib der Gesamteinlage ist unbekannt.
Ähnlich erging es kürzlich einem Mann aus dem Landkreis Landshut. Auf der Suche im Internet nach Kapitalanlagemöglichkeiten, tätigte er nach vorherigem telefonischen Kontakt mit einem angeblichen Anlageunternehmen mit Sitz in der Schweiz rund 50.000 Euro auf ein ausländisches Konto. So gehen die Betrüger in der Regel vor – Totalverlust der Anlage droht! Nach Eingabe der persönlichen Daten nimmt in der Regel ein sogenannter „Finanzberater“ Kontakt auf. Der „Berater“ täuscht den Opfern durch eine geschulte Gesprächsführung eine vertrauensvolle und individuelle Beratung sowie Betreuung der Geldanlage vor.
Tatsächlich werden die investierten Einlagen, zu Beginn meist mit einer geringen Anlagesumme, aber nicht zur Geldanlage verwendet, sondern sind für die „Anleger“ verloren. Auf den betrügerischen Internetplattformen werden von den Tätern unter anderem Anlageprodukte wie Aktien, binäre Optionen, Devisen und Kryptowährungen zum Handel angeboten, die keinen realen Hintergrund haben. Die Vorgehensweise der Betrüger ist vergleichbar mit sogenannten Fake-Shops, in denen nicht existente Waren angeboten werden.
Die Anlagegelder werden nie in eine tatsächlich existierenden Kapitalanlage einbezahlt und erzielen somit keine der vorgetäuschten Renditen. Die Möglichkeiten für Anleger, das investierte Geld wiederzuerlangen, sind sehr gering, da die Täter die vereinnahmten Gelder in der Regel Auslandskonten transferieren. Die Betreiberfirmen der Handelsplattformen wechseln häufig, bei den Firmensitzen handelt es sich nicht selten um Offshore-Briefkastenadressen.
Das sollten Sie wissen, wenn Sie Online-Trading nutzen Ungewöhnlich hohe Gewinne mit wenig Einsatz sollten immer misstrauisch machen. Seien sie vorsichtig, wenn die Investitionen in Kryptowährungen getätigt werden. Banken und Sparkassen gehen nicht direkt auf Kunden zu, um Sie zum Online-Trading zu bringen.
Informieren Sie sich über die Trading-Plattformen, bevor Sie sich anmelden oder Geld überweisen.
Nutzen Sie dafür die Unternehmensdatenbank der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht).
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Fragen Sie notfalls bei der offiziellen Plattform nach dem Händler.
Geben Sie keine sensiblen Daten preis – wie Zugangsdaten zum Online-Banking oder zu Ihren Depots.
Wenn Sie bereits Opfer geworden sind! Erstatten Sie umgehend Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizei!