Landshut - pol (20.12.2024) Im Rückblick auf das Jahr 2024 zeigt die Polizei, dass ihre Einsätze sowohl ernste als auch humorvolle Seiten haben. Während die Beamten in der Region für Sicherheit und Ordnung sorgen, gab es auch viele amüsante Momente, die den Alltag der Polizisten bereicherten. Neben den fast täglichen Einsätzen, wie der Aufnahme von Verkehrsunfällen, konnte die Polizei Landshut im Jahr 2024 auch einige skurrile Einsätze bewältigen.
Ein 38-Jähriger war äußerst unzufrieden, nachdem er in einem Schnellrestaurant in Landshut einen Burger ohne Käse bestellt hatte. Zu Hause stellte er jedoch fest, dass der Burger doch mit Käse belegt war. Wutentbrannt fuhr er zurück zum Restaurant, schlug einer Angestellten ins Gesicht und warf das Essen hinter die Theke.
Ebenfalls im Januar versteckte sich ein Verkehrsteilnehmer in einem Bordell in Landshut, um einer Kontrolle zu entgehen. Die Polizei ließ jedoch nicht locker und stellte den Mann am Eingang, als er versuchte, sich heimlich davonzustehlen. Der Grund für sein Versteckspiel war eine begangene Trunkenheitsfahrt.
Im Februar sorgte eine 7-Jährige für einen größeren Polizeieinsatz, als sie aus dem Fenster um Hilfe rief. Der Grund war ein verbaler Streit ihrer Eltern. Die Beamten konnten den Streit schlichten und die 7-Jährige beruhigen. Im März wurde einem 34-Jährigen ein alter Brauch zum Verhängnis. Er wollte in der Florastraße „fensterln“ und kletterte dafür auf den Balkon. Dort wurde er jedoch von der Angebeteten wegen seines Alkoholpegels nicht eingelassen. Da er den Balkon nicht unverrichteter Dinge verlassen wollte, musste die Polizei eingreifen und helfen.
Im März rief ein 50-Jähriger den Notruf, weil er aufgrund seines Alkoholkonsums nicht mehr nach Hause fand, aber nicht sagen konnte, wo er sich befand. Aus Sorge um den Mann suchte eine Polizeistreife nach ihm und fand ihn in der Gutsmühlstraße. Tatsächlich war er nur wenige Meter von seinem Hotel entfernt, und die Beamten begleiteten ihn schließlich dorthin.
Auch Familienstreitigkeiten begleiteten die Polizei im Jahr 2024. Ein zu lauter Fernseher des Vaters brachte eine Mutter mit ihrem Kind so in Rage, dass sie die Polizei rief. An einer anderen Stelle rastete eine 16-Jährige aus, weil sie ihr Ladekabel nicht finden konnte, und randalierte in der Wohnung. In beiden Fällen konnten die Beamten beruhigend eingreifen.
Auf ein Schäferstündchen hoffend investierte ein 31-Jähriger ca. 8.000 €uro an eine Unbekannte, die er über eine soziale Plattform kennengelernt hatte. Doch bevor sich die Unbekannte mit ihm treffen wollte, bat sie den 31-Jährigen um Geld. Auf das freudige Ereignis hoffend, kaufte der Mann Paysafe-Karten, deren Code er bereitwillig der Unbekannten übermittelte. Zu einem Treffen ist es allerdings nie gekommen.
Kurios auch der Einsatz bei einem Restaurant in der Luitpoldstraße, als sich ein 24-Jähriger im Rausch mit voller Wucht vorsätzlich ein Glas gegen den Kopf schlug, was zu einem Krankenhausaufenthalt führte. Hätte er mal lieber nicht so tief ins Glas geschaut.
Die Polizei konnte ihre Aufklärungsquote durch einige Selbststeller erhöhen. So flüchtete ein 36-Jähriger in der Altstadt um 3:20 Uhr nachts, als er eine Polizeistreife sah. Seine Flucht nützte ihm jedoch nichts, denn die Beamten fanden bei ihm diverses Einbruchswerkzeug. Auch sein Fahrzeug war mit Einbruchutensilien vollgestopft. Zudem war an seinem Pkw ein gestohlenes Kennzeichen angebracht, und im Innenraum entdeckten die Beamten Marihuana. Durch seine Flucht konnten mehrere Straftaten aufgeklärt werden.
Im Polizeialltag gab es leider auch tragische Momente. Im Bereich der Polizeiinspektion Landshut sind drei Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Im Juli starb eine 35-Jährige auf der B11 bei Eching, als sie alkoholisiert unterwegs war. Im Juni verunglückte ein 58-Jähriger auf der Kreisstraße LA 17 bei Tiefenbach mit seinem Motorrad, als er mit einer Leitplanke kollidierte. Auch er erlitt dabei tödliche Verletzungen. Im März wurde ein 64-Jähriger nach seiner Öllieferung von einem Tanklaster an den Beinen überrollt und erlitt ebenfalls tödliche Verletzungen.
Die Landshuter Polizei ermittelte lange gegen einen Betrüger, der im Internet hochwertige Handys anbot und damit mehrere Geschädigte verursachte. Nachdem der Täter bei einem Treffen das Geld erhalten hatte, übergab er den Käufern das vermeintliche Handy in der Originalverpackung. Als die Käufer die Verpackung öffneten, fanden sie jedoch nur eine Tüte mit Mehl vor, während der Verkäufer bereits verschwunden war. Der Polizei gelang es schließlich, den Mann zu fassen, als die Tochter eines Landshuter Polizeibeamten Interesse an einem angebotenen Handy zeigte und ihrem Vater davon erzählte. Die Polizei stellte dem Täter daraufhin eine Falle, wodurch mehrere Betrugsfälle aufgeklärt werden konnten.
Im Jahr 2024 hatte die Polizei auch mit Callcenterbetrügern zu tun. Bei einem 84-Jährigen stießen die Täter jedoch auf Widerstand. Als der Betrüger versuchte, ihn zu überreden, entgegnete der Senior klar und deutlich, er solle "mit dem Schmarrn aufhören". Diese Reaktion zeigte, dass sich auch ältere Menschen nicht so leicht täuschen lassen und sich gegen Betrugsversuche zur Wehr setzen können.
Spitzenreiter bei den von der Polizei gemessenen Promillewerten war ein 48-Jähriger, der beeindruckende 4,04 Promille blies. Den höchsten Wert bei einer Trunkenheitsfahrt erzielte ein 34-Jähriger, der bei einer Kontrolle 3,6 Promille hatte. Diese extrem hohen Werte verdeutlichen die Gefahren des Alkoholkonsums im Straßenverkehr und die Notwendigkeit, verantwortungsvoll zu handeln.
Im März fand ein Führungswechsel an der Spitze der Polizeiinspektion Landshut statt. Leitender Polizeidirektor Robert Weber, der die Polizei Landshut seit November 2020 geleitet hat, übergab die Leitung an seinen Nachfolger, Leitenden Polizeidirektor Peter Böttinger.
Die Polizei wird sich auch im Jahr 2025 engagiert für Sicherheit und Ordnung in der Region einsetzen. Die Beamten stehen den Bürgerinnen und Bürgern mit Rat und Tat zur Seite und setzen alles daran, ein sicheres Umfeld zu schaffen. In enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung wird die Polizei weiterhin auf die Anliegen der Menschen eingehen und für ein hohes Maß an Sicherheit sorgen.

