
Der Plan zeigt den Verlauf der Variante 7 Ost der Westtangente. - Grafik: Stadt Landshut
Landshut – gw (26.11.2025) Schon seit den 60er Jahren wird über eine Westumfahrung Landshuts diskutiert. Was damals unter Alt-OB Josef Deimer begann, gehört heute zum Steckenpferd von Oberbürgermeister Alexander Putz, beginnend an der Fuggerstraße eine Westtangente durch den Auwald samt drei Bücken über die Flutmulde, die Isar und den Klötzlmühlbach zur B11 zu errichten. Nun gab es im Stadtratsplenum die Entscheidung, welche Variante geplant werden soll.
Die rund 2,5 Kilometer lange Westtangente soll den Landshuter Westen mit der B11 verbinden und die Luitpoldstraße sowie die Wittstraße entlasten. Alexander Putz trat in seinem ersten Wahlkampf im Jahr 2016 mit dem Konzept an, die Westtangente von der B11 durch den Landkreis bis Hachelstuhl fortzusetzen und bis zur B 15 weiterzuführen.
Das Thema polarisiert schon seit Jahrzehnten und führte bereits zu zwei Bürgerentscheiden. Beim ersten im Jahr 2012 wurde die Westtangente abgelehnt, bei zweiten gab es 2017 in der Stichfrage eine Mehrheit von 61,6 Prozent für die Straße. Der erklärte Wille von OB Alexander Putz lautet, sämtliche Gutachten und Planungen voranzutreiben, um einen Planfeststellungsbeschluss zum Bau der Straße zu erhalten.
Drei Millionen Euro werden für die Planungen veranschlagt, die Kosten für den Bau belaufen sich jenseits der 30 Millionen €uro Marke. Diese Zahl stammt aus dem Jahr 2017 und muss deutlich nach ober korrigiert werden. Soviel steht jedenfalls fest, und das räumte Alexander Putz selbst schon öfters ein, fehlt der Stadt auf absehbare Zeit das Geld für eine Realisierung.

Zum Vergleich die Variante 7 West.
Nun ging es im Stadtratsplenum am vergangenen Freitag konkret um die Frage, welche Variante weiter geplant werden soll. Zur Disposition standen die Varianten 7 Ost, bzw. 7 West. Der leitende Baudirektor stellte kurz eine Übersicht beider Varianten dar. In den Punkten, Kosten, Länge, Grunderwerb, Umweltverträglichkeit, Bauablauf, Anbindung an die B11 und weiteren Kriterien stellt sich die Variante 7 Ost die optimalere Lösung dar.
Es folgte ein kurzer aber konträrer Schlagabtausch zwischen den Befürwortern und Gegnern im Stadtrat, den Elke März-Granda eröffnete. „Die Planungen wiedersprechen jeglicher Vernunft“, so die ÖDPlerin. Während sich Landshut den Unterhalt von Straßen und Schulen nicht leisten kann, wird hier eine riesige Geldverschwendung betrieben. Dem entgegnete Klaus Pauli (Freie Wähler): „Wer dagegen ist, der ist dafür, dass wir alle Mittel, die wir bisher dafür ausgegeben haben, einstampfen.“
Erwartungsgemäß kritisierte auch Christoph Rabl (Grüne) die weiteren Planungen: „Wir wollen eine Straße planen, die wir uns nicht leisten können und das in Zeiten der Haushaltskonsolidierung, das ist verrückt.“ Seitens der Freien Wähler unterstrich Jutta Widmann, dass 80 Prozent der Planungskosten durch den Freistaat Bayern getragen werden und appellierte, dass der Bürgerentscheid pro Westtangente zu respektieren sein.
Für die Grünen meldete sich Dr. Thomas Keyßner abschließend zu Wort. Er erinnerte, dass es bei dem Projekt bereits zu verlorenen Planungskosten kam und prophezeite, dass dies wieder eintreten wird.
Bei der abschließenden Abstimmung votieren 24 Stadträte für eine Fortführung der Planungen gemäß Variante 7 Ost, 16 waren dagegen.

