Seit dem Wintersemester lehrt Dr. med. Mine Sargut als Professorin für patientenorientierte Versorgungsstrategie und digitale Transformation in der Medizin an der Hochschule. - Foto: Elisabeth Tauscher
Landshut - pm (24.03.2025) „An der Hochschule Landshut habe ich die Möglichkeit, am Aufbau und der Weiterentwicklung des Studiengangs Physician Assistant maßgeblich mitzuwirken. Das ist eine einzigartige Chance, meine Vision von einer praxisnahen, innovativen und inklusiven medizinischen Ausbildung zu verwirklichen.“ Wenn Prof. Dr. med. Mine Sargut darüber spricht, was sie an die Hochschule Landshut geführt hat, wird deutlich, worauf es der Chirurgin ankommt:
Lehrkonzepte, die allen Studierenden gerecht werden und den Blick für die Herausforderungen der Praxis schärfen.
Außerdem will sie auf digitale Technologien setzen und etwa durch den Einsatz von virtueller Realität Lehrmethoden, aber auch die Versorgung von Patientinnen und Patienten verbessern. Seit dem Wintersemester 2024/25 ist Mine Sargut Professorin für patientenorientierte Versorgungsstrategie und digitale Transformation in der Medizin an der Fakultät Interdisziplinäre Studien der Hochschule Landshut.
Große Freude an der Arbeit mit den Landshuter Studierenden
Ihre Leidenschaft für die Ausbildung von angehenden Medizinerinnen und Medizinern entdeckte Mine Sargut, als sie 2010 an dem Klinikum rechts der Isar in München als Ärztin begann. Nach ihrer Facharztausbildung übernahm sie im Jahr 2022 die chirurgische Leitung des Zentrums für ambulante Chirurgie. Sie verknüpfte stets die fachliche Arbeit mit einer umfassenden pädagogischen Tätigkeit: „Die Ausbildung und Betreuung von Medizinstudierenden, Auszubildenden und Assistenzärzten in allen Phasen ihrer Entwicklung war und ist mir ein zentrales Anliegen. Ich sehe die Lehre als eine Verpflichtung, die unser aller Zukunft maßgeblich beeinflusst. Nur, wenn wir jetzt eine gute Arbeit leisten, können wir später von einer exzellenten Medizin profitieren.“
Seit ihrem Start an der Hochschule Landshut habe sich diese Begeisterung noch verstärkt: „Die hohe Motivation und das Engagement der Studierenden haben mich hier besonders positiv überrascht. Es macht mir große Freude, mit den Studierenden zu arbeiten und sie auf ihrem Weg zu begleiten.“ Zusätzlich ist sie weiterhin als Chirurgin am Klinikum rechts der Isar tätig. „Das ist mir besonders wichtig, da es mir hilft, stets den Bezug zur realen medizinischen Arbeit zu wahren.“ Einen wertvollen Ausgleich findet die Mutter einer Tochter bei ihrer Familie.
Mit Innovationsgeist an der digitalen Transformation mitwirken
In ihrer Forschung beschäftigt sich Mine Sargut mit der Anwendung von innovativen Technologien wie Virtual Reality (VR) in der medizinischen Praxis. Besonders interessiere sie das im Kontext von ambulanten Eingriffen: „Wir erleben eine zunehmende Ambulantisierung von Operationen. Ich möchte, dass Patienten trotz der vermehrten ambulanten Behandlung weiterhin einen hohen Komfort und ein hohes Maß an Sicherheit erfahren“. Sie experimentierte beispielsweise mit VR-Brillen, welche Patientinnen und Patienten während OPs unter lokaler Betäubung aufsetzten. Dadurch konnten Schmerz und Angst reduziert werden.
Ihr Interesse am Einsatz von digitalen Technologien möchte Mine Sargut an der Hochschule Landshut im Rahmen interdisziplinärer Forschung weiter vertiefen – und auch in ihre Lehre im Studiengang Physician Assistant miteinbeziehen. Es gehe ihr darum, etwa durch die Nutzung von KI und VR, Lehrmethoden ganz neu zu denken.
Allen Menschen eine Chance im Gesundheitswesen geben
Darüber hinaus engagiert sich Mine Sargut für die Gleichstellung von Frauen sowie die Förderung von Personen aus nicht-akademischen Familien. Seit 2017 ist sie die Frauenbeauftragte der School of Medicine and Health der TU München sowie seit 2023 die stellvertretende Hochschulfrauenbeauftragte der TU. „Als Tochter einer Gastarbeiterfamilie und als Frau in der Chirurgie sind mir Gendergerechtigkeit und Diversität zentrale Anliegen. Es ist mir wichtig, dass alle Menschen die Chance haben, im Gesundheitswesen eine Ausbildung und eine berufliche Perspektive zu finden.“ Ihre persönliche Geschichte motiviere sie, an der Hochschule Landshut ein inklusives Lehrkonzept zu entwickeln, das allen Studierenden gerecht werde.
