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Ursulinen-Realschule Landshut erhält Berufswahl-SIEGEL

Ursulinen RECREWT Matching App

Schülerinnen der  Ursulinen-Realschule können sich mit der „Matching-App” über berufliche Möglichkeiten informieren. - Foto: Erzbischöflichen Ursulinen-Realschule

Landshut - pm (19.09.2024) Bewerbungstrainings, vielfältige Impulse aus der Praxis und die Kooperation mit einem digitalen Start-up – für ihr Konzept zur Berufsorientierung erhält die Erzbischöfliche Ursulinen-Realschule in Landshut dieses Jahr zum dritten Mal in Folge das Berufswahl-SIEGEL. Insgesamt werden 69 Schulen in sechs bayerischen Regierungsbezirken ausgezeichnet.

Die Landshuter Realschule bekommt ihre Auszeichnung heute gemeinsam mit den anderen Schulen aus Niederbayern und der Oberpfalz bei einer Veranstaltung in Landshut überreicht.

Zu den Förderern des Projektes zählen neben dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus auch die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die Interessengemeinschaft Selbständiger, Unternehmer und freiberuflich Tätiger e. V. sowie das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Berufsorientierung ist wichtig für junge Menschen und Betriebe

Für die bayerische Kultusministerin Anna Stolz ist das Berufswahl-SIEGEL ein wegweisendes Projekt: „Mit dem Berufswahl-SIEGEL werden Schulen ausgezeichnet, die ihren Schülerinnen und Schülern hinsichtlich der beruflichen Orientierung vielfältige Angebote und Aktionen bieten und damit Vorbild für andere Schulen sind. Wir wollen, dass Schülerinnen und Schüler gut darauf vorbereitet sind, sich für einen Beruf zu entscheiden, und später motiviert in den Job starten. Das ist vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels auch für die bayerischen Unternehmen sehr wichtig. Ich gratuliere allen zertifizierten Schulen ganz herzlich zu der tollen Auszeichnung und bedanke mich bei den Lehrkräften für das großartige Engagement.“

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., erklärt: „Um ihren Arbeitskräfte- und Fachkräftebedarf zu sichern, sind unsere Betriebe in Bayern auf gut qualifizierten, motivierten Nachwuchs angewiesen. Indem wir praxisnahe Berufs- und Studienorientierung frühzeitig und fächerübergreifend im Unterricht verankern, helfen wir den Jugendlichen dabei, ihre Stärken und Interessen zu erkennen. Durch eine enge Verzahnung der Schulen mit den Betrieben erfahren die Schülerinnen und Schüler, wo der Arbeitsmarkt sie braucht. Genau hier setzen die Berufswahl-SIEGEL-Schulen mit ihren Angeboten und Projekten an. Darum fördern wir das Berufswahl-SIEGEL aus voller Überzeugung.“

Auszeichnung, Beratung und Begleitung

Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. (bbw) vergibt das Berufswahl-SIEGEL an Schulen, die sich besonders im Bereich der Berufsorientierung ihrer Schülerinnen und Schüler engagieren.

„Dabei ist uns wichtig, dass das SIEGEL mehr ist als eine Auszeichnung“, sagt Hubert Schurkus, Präsident des bbw. „Die Schulen, die sich bewerben, bekommen wertvolles Feedback durch unsere Jurorinnen und Juroren. Wir beraten und begleiten sie auf ihrem Weg, die Berufs- oder Studienorientierung langfristig und nachhaltig weiterzuentwickeln. Umgekehrt nehmen wir aus dem Kontakt mit den Schulen viele Anregungen mit, die wieder in das Netzwerk zurückfließen.“

In einer immer komplexeren Arbeitswelt ist es wichtiger denn je, dass junge Menschen eine gute Grundlage für ihre Entscheidung haben, in welches Berufsfeld sie einsteigen wollen. Die vielfältigen Möglichkeiten, sich beruflich zu qualifizieren, machen diese Entscheidung oft schwer. Ein klassischer Handwerksberuf? Eine Karriere in der Wirtschaft? Studieren? Welche Angebote es gibt und auch, welcher Job zu einem passt, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen – all diese Fragen zu beantworten, ist Teil einer guten Berufsorientierung.

Viele Berührungspunkte mit der Praxis geschaffen – auch digital

Die Erzbischöfliche Ursulinen-Realschule in Landshut setzt neben Digitalisierung vor allem auf vielfältige Berührungspunkte mit der Praxis. Im Wirtschafts- und Rechtsunterricht erarbeiten die 9. Klassen einen digitalen Berufswahlpass und digitale Portfolios für ihre Zertifikate, nehmen an Bewerbungstrainings und Assessment Centern teil. „Mir ist es wichtig, dass unsere Schülerinnen stets aktuell über Ausbildungsangebote aus verschiedenen Berufsfeldern informiert werden und somit einen passenden Beruf für sich finden können“, sagt die Koordinatorin Berufliche Orientierung Verena Meßmer. Deshalb ist die Schule sogar eine Kooperation mit dem Landshuter Start-up „RECREWT“ eingegangen. Das Ergebnis: Die Schüler können sich nun täglich über einen digitalen Berufs-Infoscreen im Schulgebäude und eine spezielle „Matching-App” auf ihren Smartphones über berufliche Möglichkeiten sowie aktuelle Stellen- und Ausbildungsangebote informieren.

Papierwerk Mittler BetriebserkundungSchülerinnen bei der Betriebserkundung für die siebten Klassen im Papierwerk Mittler

Bereits ab der 7. Klasse gehören Betriebsbesuche, zum Beispiel des Papierwerks Landshut, in den Schulplan der als MINT-freundlich zertifizierten Ursulinen-Realschule. Berufliche Orientierung bieten auch die 14 Infonachmittage, zu denen Praktiker aus vielen Branchen in die Schule kommen – von Zoll bis Metallindustrie, von Elektroindustrie bis Pflege. Ebenfalls auf dem Programm: der Besuch der Schülermesse „Traumberuf” und Unterrichtsgänge im Rahmen der GirlsDay Academy. „Mir gefällt besonders gut, dass unsere Angebote zur beruflichen Orientierung so breit gefächert sind", erklärt Meßmers Kollegin Susanne Kiener-Haselbeck. „Persönlich habe ich nämlich von vielfältigen Jobs und Praktika in meiner Jugend – Reinigungspersonal, Altenpflege, Assistenz in einer Werbeagentur und bei einer Zeitung – nur profitieren können, auch während meiner nun 20-jährigen Tätigkeit als Lehrerin."

Jury aus über 200 Ehrenamtlichen

Die Entscheidung, welche Bewerbungen erfolgreich sind, treffen über 200 ehrenamtliche Vertreterinnen und Vertreter von Schulen und Unternehmen, der Elternschaft, der Agentur für Arbeit, der Kammern und Universitäten. Von den 69 Schulen, die die Auszeichnung dieses Jahr erhalten, werden 36 Schulen zum ersten Mal zertifiziert. 13 Schulen erhalten das Berufswahl-SIEGEL zum zweiten Mal und 20 schon zum dritten Mal. Nach der Auszeichnungsveranstaltung heute in Landshut für die diesjährigen Berufswahl-SIEGEL-Schulen aus Niederbayern und der Oberpfalz folgen noch zwei weitere Verleihungen: am 2. Oktober in Fürstenfeldbruck (für Oberbayern und Schwaben) und am 9. Oktober in Nürnberg (für Mittel- und Unterfranken).

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