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Fritz Koenig zu Ehren: „Lebensstationen“ des Botschafters der Kunst

König Ross und Reiter

Ross und Reiter: Fritz Koenig, der Züchter von Araberhengsten kam als sechsjähriger 1930 in seine Wahlheimat. Mit Landshut und der Landshuter Hochzeit war er seitdem fest verbunden. - Fotos: W. Götz

Landshut – gw (26.06.2024) 100 Jahre wäre Fritz Koenig am vergangenen Donnerstag, 20. Juni, geworden. Ihm, dem großen Künstler Landshuts, der sich weltweite Beachtung erarbeitet hat, widmet die Stadt zu seinem runden Geburtstag Fritz Koenigs „Lebensstationen“ im KOENIGMuseum. Eine Ausstellung, bei der natürlich die Werke des Künstlers im Mittelpunkt stehen, genauso wie seine „Lebensstationen“ als Bildhauer, Landshuter, Kosmopolit, Lehrer, Pferdeflüsterer, Architekt und Sammler.

Alexander Putz OB

Oberbürgermeister Alexander Putz

Scherzhaft witzelte bei der Vernissage Oberbürgermeister Alexander Putz: „Ein Termin um 13 Uhr? Kommen da genügend?“ Genau das traf ein. „Wir hätten einen größeren Raum gebraucht“, so das Stadtoberhaupt. Putz erinnerte sich an seinen Lieblingsort, als er noch als Bauingenieur in der Neustadt tätig war. Es war eine Bank im Prantlgarten vor dem KÖNIGMuseum, um zur Mittagszeit in Büchern zu schmökern.

Kugelkaryatide

Der Großen Kugelkaryatide, dem bekanntesten Werk von Fritz Koenig wurde ein eigener Ausstellungsraum gewidmet.

Einen Tag vor Fritz Königs Tot am 22. Februar 2017 wollte Putz den Künstler noch am Ganslberg besuchen. Ein persönliches Treffen konnte nicht mehr zustande kommen, „aber ich konnte den Ganslberg noch in seinem Originalzustand erleben. Der Geist des bedeutenden Weltkünstlers schwebte über uns“, so OB Putz. Mit dem Bau des KOENIGMuseums bekam sein Werk eine Perspektive für die Zukunft. Ein halbes Jahrhundert prägte Fritz Koenig, vor allem transformierte er mit seiner Kunst gegen Krieg und Terror, belobigte Alexander Putz das Werk des Bildhauers.

Jungk Rolf Dieter Dr

Dr. Rolf-Dieter Jungk, Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst

„Die Jubiläumsausstellung zeigt den Menschen hinter der Kunst“, eröffnete Dr. Rolf-Dieter Jungk, Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, seine Rede. Fritz Koenig hat viele Orte der Welt mit seinen Werken bereichert, ganz gleich ob in New York oder in Venedig, aber hier in Landshut ist man ganz nah an dem Künstler. Dass die Erfahrung der Kunst auch im Leid liegt, die sie birgt, wird im weltweiten Wirken und der Wirkung Fritz Koenigs bewusst, so Dr. Rolf Dieter Jungk.

Schoske Sylvia Dr

Dr. Sylvia Schoske, bis Ende Januar 2021 Direktorin des staatlichen Museum für Ägyptischer Kunst in München

Dr. Sylvia Schoske, die ehemalige Direktorin des staatlichen Museum für Ägyptischer Kunst in München, rief Fritz Koenigs schwer lesbare Hieroglyphenschrift ins Gedächtnis und Fritz Koenigs Werke im Kontext mit ägyptischer Kunst in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Doch Fritz Koenig lies die Ausstellung mit den Worten „Wer bin ich, dass ich mich mit den Ägyptern messen lassen kann“ zum platzen. So freut es Dr. Sylvia Schoske heute um so mehr, dass Skulpturen des Landshuter Künstlers in Nachbarschaft von ägyptischen Obelisken in den Uffizien gezeigt werden.

Vernissagegäste

Der Bau des KOENIGMuseums im Hofberg erfolge in der Ära von Alt-Oberbürgermeister Josef Deimer. Nach dreijähriger Bauzeit wurde das Museum am 20. Juni 1998 eingeweiht. Am 100. Geburtstag von Fritz Koenig trafen sich dort die Gäste zur Vernissage "Lebensstationen".

Zehn Millionen Mark hat der 1988 eröffnete Bau des KONIGMuseums im Hofberg gekostet. 2.200 m² verbergen sich hinter zwei Toren und einem Fenster, erläuterte Museumsleiterin Dr. Alexandra von Arnim. Doch ihr Blick geht nach vorne, auf den Ganslberg, zu einer allumfassenden Würdigung seines Schaffens. Für Fritz Koenigs „Lebensstationen“ bildet das KOENIGMuseum mit seinen Kabinetten und Räumen den optimalen Rahmen, um mit Kunst mit tiefgründiger Bedeutung künftige Generationen zu inspirieren. „Hier konnte sich Fritz Koenig eine Wunderkammer schaffen“, so Dr. Alexandra von Arnim.

König Ross und Reiter

Die Leiterin des Koenigmuseums, Dr. Alexandra von Arnim

Miro Craemer, Mitkurator der „Lebensstationen“ durfte selbst mit Pferden aufwachsen. Um so mehr galt seine Bewunderung der großen Leidenschaft von Fritz Koenig, der Zucht von reinrassigen Araberpferden. So spiegeln sich auch Pferde immer wieder in Fritz Koenigs Skulpturen wieder. Pferde waren eine Lebenseinstellung für Fritz Koenig, sie gaben ihm Halt, Ausgleich und Inspiration.

König Ross und Reiter

Fritz Koenig, ein leidenschaftlicher Sammler afrikanischer Kunst, richtete in seinem Anwesen am Ganslberg eine eigene Afrikahalle ein. Selbstverständlich werden in "Lebensstationen" Exponate daraus gezeigt. - Alle Fotos W. Götz

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