
Dr. Andrej Matej, Ärztlicher Leiter der Palliativstation erläuterte den palliativen Gedanken aus medizinischer Sicht. – Foto: Daniela Lohmayer
Landshut – pm (20.11.2025) Auf der Palliativstation des Krankenhauses Landshut-Achdorf versorgt ein multiprofessionelles Team seit nunmehr 20 Jahren Patienten mit Krebserkrankungen und anderen schwerwiegenden Krankheiten, die nur noch eine begrenzte Lebenserwartung haben. Die Aufgabe der Palliativmedizin ist es, Patienten und Angehörige mit ihren Fragen, Sorgen und Ängsten individuell bestmöglich zu versorgen und zu begleiten.
Die Hospiz- und Palliativbewegung will hierbei mehr Leben in die Tage der Betroffenen bringen und gibt sich diese Lebensqualität als Maxime für jeden Patienten. Um das Jubiläum zu begehen, organisierten die Verantwortlichen nun eine Informationsveranstaltung zur palliativen Arbeit und erörterten medizinische, pflegerische und therapeutische Fragestellungen, die gesellschaftlich weiterhin häufig tabuisiert werden.
Die kurzweilige Veranstaltung eröffnete im Hörsaal des ehemaligen Landratsamtes Landshut dabei Dr. Andrej Matej, Ärztlicher Leiter der Palliativstation am Krankenhaus Landshut-Achdorf, und erörterte den palliativen Gedanken aus medizinischer Sicht. Im Fokus steht dabei stets die Symptomlinderung, jedoch nicht nur im körperlichen, sondern im Sinne einer ganzheitlichen Versorgung, die auch seelische und soziale Fragen und Sorgen abdeckt. Nach einer virtuellen Führung durch die Palliativstation ergänzte Manuela Sandl, Teamleitung Pflege der Palliativstation, den pflegerischen Ansatz der palliativen Betreuung und Begleitung und erklärte, mit welchen Mitteln die Lebensqualität der Patienten erhalten, beziehungsweise erhöht werden kann. Ferner thematisierte sie den ritualisierten Umgang des Teams mit den Geschichten und Schicksalen, die ihnen auf der Palliativstation täglich begegnen.
Manuela Held, Palliative-Care Fachkraft in der Brückenpflege der Palliativstation des Krankenhauses Landshut-Achdorf, referierte ferner zur Trauerbegleitung. Schließlich betrachtet der palliative Gedanke nicht nur den Patienten, sondern dessen gesamtes System und stellt seine Angebote Angehörigen und weiteren Wegbegleitern auch über den Tod des Patienten hinaus zur Verfügung. Auf diese Maxime zahlt auch der im laufenden Jahr etablierte Trostkoffer ein. Dieser beinhaltet altersgerechte Literatur, Bastelequipment und Ähnliches für Kinder und Jugendliche, deren Eltern oder Großeltern palliativ betreut und begleitet werden.
Ein weiterer essenzieller Baustein der multiprofessionellen Arbeit an der Palliativstation des Krankenhauses Landshut-Achdorf sind die diversen Therapieformen, die von der Hunde- bis zur Musiktherapie reichen und von Aromapraktikerin Irmgard Braun, sowie Kunsttherapeutin Lena Föckersperger vorgestellt wurden. Die Anwesenden erlebten sodann verschiedene Düfte und emotionale Geschichten, die sich hinter den künstlerischen Aktivitäten der Patienten verbargen. Jene Offenheit im Umgang mit dem palliativen Gedanken trugen die Verantwortlichen, Referenten und Besucher anschließend auch in einen kleinen Imbiss weiter, der Raum für individuelle Fragen, Sorgen und Ängste schuf und so die Informationsveranstaltung anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Palliativstation Landshut-Achdorf zu einem positiven Abschluss brachte.

